Rundum modernisiert werden soll das Feuerwehrhaus in Scharnhausen. Foto: Stotz - Stotz

Von knapp einer Million Euro war man bisher ausgegangen, jetzt wird die Modernisierung des Feuerwehrhauses in Scharnhausen gut 1,6 Millionen Euro kosten.

OstfildernIn den vergangenen sieben Jahren sind drei der vier Feuerwehrgebäude in den Ostfilderner Stadtteilen saniert worden. Nun könnte auch das noch ausstehende Gebäude der Abteilung Scharnhausen auf einen modernen technischen Stand gebracht werden. Mit rund 1,6 Millionen Euro wird das Projekt deutlich teurer als im Jahr 2011 geschätzt. Der Ausschuss für Technik und Umwelt hat nun einstimmig beschlossen, dem Gemeinderat den Baubeschluss zu empfehlen. Sollte sich das Gremium dafür entscheiden, könnte das Vorhaben Ende 2020 abgeschlossen sein.

Im Jahr 2011 hatte der Gemeinderat den dringenden Sanierungsbedarf der vier Feuerwehrhäuser in den Stadtteilen Kemnat, Nellingen, Ruit und Scharnhausen festgestellt und ein Konzept beschlossen, nach dem die Gebäude nach und nach auf einen zeitgemäßen und den technischen Anforderungen entsprechenden Stand gebracht werden sollten. Nachdem in den vergangenen Jahren die anderen drei Gebäude modernisiert worden sind, müssen sich nur noch die Feuerwehrleute der Abteilung Scharnhausen mit beengten Verhältnissen und einer veralteten Ausstattung begnügen.

Das soll sich nun ändern. Um das Sanierungskonzept abzuschließen, hat die Verwaltung im Ausschuss für Technik und Umwelt des Gemeinderats die Modernisierungsplanung für das Gebäude vorgelegt. Wie Peter Heinzmann vom Technischen Gebäudemanagement der Stadt erläuterte, ist unter anderem vorgesehen, die Fahrzeughalle zu vergrößern und einschließlich ihres Dachs energetisch und entsprechend den geltenden Brandschutzbestimmungen zu sanieren. Zudem müssen eine neue Abluftanlage und neue Tore eingebaut werden. Einige Fenster müssen ausgetauscht, die Haustechnik erneuert werden. Frauen und Männer sollen künftig komplett neue und vor allem getrennte Sanitärräume erhalten, die Umkleiden werden nach den Prinzip der Schwarz/Weiß-Trennung neu gebaut, sodass verschmutzte oder gar schadstoffbelastete Einsatzkleidung nicht mehr mit der Zivilkleidung der Feuerwehrleute in Berührung kommen kann.

Der ebenfalls renovierungsbedürftige Lehrsaal der Feuerwehr und die Sanierung des Wohngebäudes müssten aus Kostengründen „in einem späteren Bauabschnitt separat betrachtet“ werden, sagte Heinzmann. Alle Bauarbeiten würden in mehreren Abschnitten erfolgen, sodass das Gebäude immer einsatzfähig bleibe. Insgesamt sei festzuhalten, dass „der hübsche 80er-Jahre-Charme verschwinden“ werde.

Die Verwaltung rechnet mit Kosten von rund 1,645 Millionen Euro für das Projekt und damit einer deutlichen Überschreitung des bisher im Haushalt vorgesehenen Rahmens von 980 000 Euro. Heinzmann erklärte dies mit zusätzlichen Sanierungsaufgaben, die seit dem Beschluss des Konzepts vor acht Jahren hinzu gekommen seien. Zudem seien die seit einigen Jahren galoppierenden Baukostensteigerungen damals nicht eingerechnet gewesen. „Wir hätten vielleicht früher und auch deutlicher versuchen müssen, die ursprüngliche Kostenschätzung zu verifizieren“, räumte Heinzmann ein.

Der Ausschuss beschloss dennoch einstimmig, dem Gesamtgremium den Baubeschluss zu empfehlen. Sollte der gefasst werden, könnten noch im kommenden Dezember die vorbereitenden Arbeiten starten, ein Baubeginn wäre im Januar möglich und das gesamte Projekt spätestens zum Jahresende 2020 abgeschlossen.