Das Orchester bietet dem Publikum in der Kirche „Zum guten Hirten“ ein abwechslungsreiches Konzert. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Die Fans haben sich den Termin in den Kalender geschrieben: Zum 14. Dreikönigskonzert war die Kirche „Zum guten Hirten“ denn auch vollbesetzt.

KöngenZum mittlerweile 14. Dreikönigskonzert hatte der Musikverein Köngen eingeladen und die Fans kamen. In der vollbesetzten katholischen Kirche „Zum guten Hirten“ gestalteten die Musikerinnen und Musiker ein abwechslungsreiches Konzert, das einen großen musikalischen Bogen schlug. Unter der Leitung von Vichan Molerov zeigte das große Orchester vor heimischem Publikum eine bemerkenswerte Leistung.

Seit 2015 steht Vichan Molerov bei dem Köngenern am Dirigentenpult und er hat das Blasorchester musikalisch geformt. Der gebürtige Bulgare, der seit mehr als dreißig Jahren in Deutschland lebt, führt mit klarer Akzentuierung und unmissverständlichem Gestus. Der überwiegende Teil des Programms erfolgte auf seine Anregung, erklärte der sympathische Musiker. Zwei der Stücke haben die Bläser selbst vorgeschlagen. Diese habe das Orchester schon früher gespielt. „Wir haben sie ausgegraben und erneut in die Proben mit aufgenommen,“ führte der in Esslingen lebende Dirigent aus. Heraus kam ein spannendes, facettenreiches Konzert, das das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss.

Die Kesselpauke eröffnete bei „Conductor’s Fanfare“ von Martin Scherbacher den musikalischen Reigen. Das Stück, bei dem das Thema zwischen Blech und Holz hin und her gegeben wurde, dirigierte Molerov komplett auswendig. Mit Alfred Bösendorfers „Mazury Rhapsody“ stand daraufhin ein Werk auf den Notenpulten des Orchesters, das verschiedene polnische Nationaltänze und slawische Melodien in sich vereinte. Der Hörgenuss wurde allerdings hier, wie auch bei den anderen Stücken, durch nicht sauber gestimmte Instrumente, die sich durch die wechselnde Raumtemperatur natürlich verzogen hatten, getrübt. Das fiel vor allem bei den dynamisch schön herausgearbeiteten piano Passagen schmerzlich ins Gewicht.

Die Komposition, die durch intensive Klangschichtungen gefiel, endete in einem drängenden Tanzrhythmus. In seiner sinfonischen Dichtung „Mountain of Dragons“ vertonte Steven Reineke eine der vielen Legenden, die sich um den schweizer Berg Pilatus rankt. „Dieses Stück ist für mich einer der Höhepunkte dieses Konzertes“, deutete Vichan Molerov vor dem Konzert an. Und man musste ihm recht geben. Atmosphärisch sehr dicht geschrieben, offenbarte diese ungewöhnliche Komposition eine spannungsgeladene Klangarchitektur, die eine große Faszination auf das Publikum ausübte.

Hier, wie auch bei den anderen Programmpunkten, glänzten die Instrumentalsolisten, die auf einen breiten Fundus an routinierten und handwerklich versierten Musikern schließen ließen. Der „Slawische Tanz Nr. 4“ von Antonin Dvorak wurde darauf zu Gehör gebracht. Nun ist Dvorak für seine vertrackten Rhythmen bekannt und leider verhaspelten sich die Musiker bei dieser Komposition an manchen Stellen. Vichan Molerov konnte aber alles schnell wieder zusammenführen. Kees Vlaks „New York Overture“, die an Gershwins Klangsprache erinnerte, rundete das Programm ab, bevor mit Melodien aus dem Musical „Beauty and Beast“ ein ungewöhnlicher Schluss gefunden wurde. Erst nach verschiedenen Zugaben wurden die Musiker von ihrem begeisterten Publikum entlassen.