Kinder der Musikalischen Früherziehung haben, begleitet Foto: Karin Ait Atmane - Karin Ait Atmane

Die Jugendmusikschule Aichwald hat einiges vor, um ihr 50-jähriges Bestehen bestehen zu feiern. Ein Baustein des Programms war das Winterkonzert in der Schurwaldhalle.

AichwaldDie Jugendmusikschule Aichwald feiert Jubiläum und macht Geschenke. Zu ihrem 50-jährigen Bestehen hat sie eine CD herausgebracht, eine Uraufführung steht demnächst an und bei ihrem Winterkonzert am Sonntag überzeugten die Mitwirkenden nicht nur mit Klängen, sondern auch als harmonische und fröhliche Gemeinschaft.

Die Schurwaldhalle war übervoll, Musikschulleiterin Inge Kocher dirigierte das Publikum auf die noch verbleibenden Sitzplätze und die hohen Stufen an der Seite. Aber auch die Bühne war mit dem Jungen Orchester gut gefüllt, während die Kleinen von der Musikalischen Früherziehung an ihrem Fuß Spalier standen und zum Lied „Sternenkinder“ Sternchen schwenkten. Normalerweise sprächen bei Musikschulkonzerten ja eher die Töne, sagte Doris Blasum, die Vorsitzende des Trägervereins der Jugendmusikschule. Aber anlässlich des Jubiläums würden es ein paar Worte mehr. Das galt auch für den Dank an jene beiden, die eigentlich gar nicht genannt werden wollten: Schulleiterin Inge Kocher und ihre Stellvertreterin und Geschäftsführerin Susanne Nachbar. Sie mussten Blumen und stürmischen Beifall über sich ergehen lassen.

Kinder singen mit großer Freude

Töne sprachen trotzdem, perlend und weich beim Gitarren- wie beim Querflötenensemble, fröhlich trillernd beim Menuett des Blockflöten-Spielkreises; mal im Duett von Klavier und Cello, mal vom Schulchor der Grundschule eifrig vorgetragen. Das Kooperationsprojekt „Singende Grundschule“ trägt Früchte; es sei ein „Leuchtturmprojekt“, sagte der Leiter der Grundschule, Wolfgang Bihl: „Es ist wirklich sehr berührend und richtig zu Herzen gehend, wenn man sieht, mit welcher Freude die Kinder singen.“ Mit diesem Projekt gebe man den Kindern Lieder, und wer Lieder habe, könne singen – eine Fähigkeit, die in vielen Lebenslagen hilfreich sei, wie Inge Kocher sagte. Generell sei Musik „sehr gut für den Emotionshaushalt“, mit einem Instrument könne man sich alles von der Seele spielen. Und auch auf den Intellekt und die sozialen Kompetenzen wirke sie sich positiv aus, sagte Bürgermeister Andreas Jarolim.

Ob die Gründer vor 50 Jahren – die Bürgermeister der damals selbstständigen Gemeinden Aichelberg, Aichschieß und Schanbach sowie Professor Hermann Dahmen und Gymnasialprofessor Klaus Wolf – all das im Kopf hatten, weiß man nicht. Auf jeden Fall hatten sie das Ziel, Kindern eine fundierte musikalische Ausbildung zu ermöglichen. Die Früchte können sich sehen lassen: Heute lernen 440 Schülerinnen und Schüler in 17 Fächern an der Jugendmusikschule, viele mit Begeisterung, die sie beim Konzert zeigten.

Die Kinder des Grundschulchors stürmten mit ihrer Lehrerin Sarah Rehberg geradezu die Bühne. Hanna König und Carl Philipp Stilz, der mehrfach im Einsatz war, verzauberten mit Mozarts Weihnachtsmann-Variationen und die Petersburger Schlittenfahrt wirbelte achthändig am Klavier. Zwischen den Stücken wurde flugs umgebaut, Flügel wurden verschoben, Stühle gestapelt, Podeste und Notenständer positioniert, wobei Schülerinnen und Schüler ebenso wie Lehrkräfte oder die Schulleiterin anpackten und sich als gut funktionierendes, harmonisches Team präsentierten.

Nach dem abschließenden, gemeinsamen Winter-Medley und dem Finale mit „Stille Nacht“ hatte eigentlich noch niemand genug. Aber schließlich könne man diesen Abend „jederzeit zu Hause verlängern“, hatte Dorit Blasum gesagt: Mit der Jubiläums-CD „Musik zur Weihnachtszeit“, die im Herbst eingespielt worden ist und auch einige Überraschungen enthält – wie ein achtminütiges Werk für 14 Klaviere von Lehrer Michael Stauss, das demnächst seine Uraufführung erleben soll.