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Mit einer attraktiven Überdachung will die Gemeinde Neuhausen beim neuen S-Bahnhof punkten. Um Fördergelder zu bekommen, steht noch Grundstückserwerb aus.

Neuhausen Der Entwurf für das Bahnhofsareal in Neuhausen steht. Um städtebauliche Akzente zu setzen und um die Übergänge für die Fahrgäste attraktiver zu machen, hat sich die Kommune für eine multifunktionale Überdachung entschieden. Das finanzieren die Neuhausener gemeinsam mit der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). Nach einer Kostenschätzung des Büros Baldauf soll das Projekt 13,5 Millionen Euro kosten.

Die Gemeinderäte beauftragten die Verwaltung nicht nur, die Bebauungspläne für das städtebaulich wichtige Areal weiterzuentwickeln. Um die Finanzierung des Projekts zu sichern, sollen sämtliche Fördermöglichkeiten geprüft werden. Für den Busbahnhof, die Unterführung zu den S-Bahnen, das Parkhaus, den Bahnhofsvorplatz, die südliche Bebauung und die angrenzenden Straßen haben die Planer im Februar einen überarbeiteten Entwurf vorgelegt. Auch die Gasregelstation in diesem Bereich wird verlegt. Auf dieser Basis wird nun weiter geplant.

Anspruchsvolle Lösung

Das gemeinsame Dach für Busbahnhof, Unterführung und S-Bahn ist auch bereits in die Planfeststellungsunterlagen aufgenommen worden. Die SSB bauen in der Regel an S-Bahn-Halten nur eine Standard-Variante zur Überdachung. Weil rund um das Bahnhofsareal ein neues Wohngebiet entstehen soll, planen die Neuhausener mit dem Dach eine architektonisch anspruchsvolle Lösung. Mit der „multifunktionalen Lösung“ für das Dach kommen Fahrgäste bei Regen trockenen Fußes von der Bahn in den Bus.

Dass sich die Kommune für eine aufwendigere Dach-Variante entschieden hat, begrüßt Peter-Alexander Schreck (CDU). „Es ist sehr gut, dass wir uns an dieser städtebaulich markanten Stelle für eine repräsentative Überdachung entschieden haben.“ Fahrgäste, die in Neuhausen ankommen, würden das aus seiner Sicht gewiss als Bereicherung erleben. Sorge bereitet dem Kommunalpolitiker allerdings die Finanzierung. Um Zuschüsse für das Projekt zu bekommen, muss die Gemeinde Neuhausen zunächst im Besitz der Grundstücke auf dem Bahnhofsareal sein.

Derzeit gehört ein Großteil der Flächen der SSB. Deshalb hält Gabriele Probst (Initiative Grüne Liste) den Zeitplan, den die Verwaltung vorlegte, für „sportlich“. Sie rechnet mit einem längeren Vorlauf für die Förderung. Die Anmeldung zur Förderung durch das Landesprogramm muss bis 30. September , beziehungsweise 31. Oktober beim Regierungspräsidium vorliegen. „Mit einer Mitteilung über die Aufnahme in das Landesprogramm wäre im März oder April 2019 zu rechnen“, schreibt Ortsbaumeister Rainer Däschler in der Vorlage. Er stellte ebenfalls klar, dass alle Projekte mit den SSB als Vorhabensträger eng abgestimmt seien. Die Planfeststellung für die Verlängerung der S-Bahn von Bernhausen über Sielmingen nach Neuhausen hat das Regierungspräsidium Stuttgart im Frühjahr 2017 eingeleitet. Derzeit werden dort alle Stellungnahmen und Einwände geprüft, die zu dem Projekt eingegangen sind.

Im Laufe dieses Jahres gibt es einen Erörterungstermin zu dem Bauprojekt. Mit einem Planfeststellungsbeschluss ist nach Däschlers Worten erst 2019 zu rechnen. Die S-Bahn-Verlängerung geht wohl erst 2022 in Betrieb, das ist ein Jahr später als zunächst geplant.