Mit großen Eifer wählen die Kinder die besten Äpfel aus, aus denen sie dann Süßmost pressen. Foto: Thomas Krytzner - Thomas Krytzner

Die ersten Herbststürme ziehen über das Land und die Apfelernte hat längst begonnen. Also genau der richtige Zeitpunkt, um im Freilichtmuseum Beuren das 24. „Moschtfescht“ zu feiern.

BeurenDie ersten Herbststürme ziehen über das Land und die Apfelernte hat längst begonnen – je nach Sorte schon im August, bei einigen endet die Ernte erst Ende Oktober. Also genau der richtige Zeitpunkt, um im Freilichtmuseum Beuren das 24. „Moschtfescht“ zu feiern. Trotz des regnerischen Starts in den Tag kamen Hunderte Besucher ins Museumsdorf und waren von den zahlreichen Mitmachaktionen und Vorführungen begeistert.

Mitglieder des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine Esslingen hatten rund 100 Apfelsorten zusammengetragen und präsentierten diese im alten Schafstall. Da konnten die Besucher die Unterschiede zwischen den Sorten riechen und schmecken. Ebenso gab es mehrere Birnensorten zu entdecken. Dass das Obst mannigfaltige Verwendung im Haushalt findet, konnten Kinder bei zahlreichen Mitmachaktionen entdecken. Beim Haus der Museumspädagogik stellten junge Hobbyköche eigenes Apfelmus her und verzehrten es anschließend. Da waren die Kinder mit Eifer dabei, die gesunden Früchte zu zerkleinern, damit sie später gekocht werden konnten. Dabei wurde aber nicht nur gezeigt, wie man das leckere Mus herstellt, sondern auch, wie Früchte haltbar gemacht werden.

Deutlich mehr Kraft als beim Zerschneiden der Äpfel brauchten Jung und Alt an der Mostpresse. Ebenso war da ein geschultes Auge für die besten Früchte gefordert. Für die Kinder war es ein Hit, aus zwei großen Containern die süßesten Äpfel auszulesen, um sie später mit Muskelkraft in der Mostpresse zum erfrischenden Saft zu verarbeiten. Da gab es unter den jungen Museumsbesuchern schon bei der Auslese Diskussionen, welcher Apfel wohl süßer oder saurer ist.

Selbst einen Korb flechten

Wer sich nicht nur mit Obst befassen wollte, konnte zum Beispiel auch einen eigenen Korb flechten. Korbmachermeisterin Monika Frischknecht führte das uralte Handwerk vor und leitete die Interessierten bei der harten Arbeit an. Albrecht Haiplik zeigte, wie das Filderkraut gehobelt und eingestampft wird. Den Weg zurück zu den gesunden Früchten fanden die Besucher am Stand des Schwäbischen Streuobstparadieses. Dort informierten Mitglieder des Vereins über den Erhalt der Obstbäume und die bessere Vermarktung der Erzeugnisse aus der größten Streuobstlandschaft in Mitteleuropa. Zudem gab es einen Schälwettbewerb, der einigen das ganze Geschick im Umgang mit Schälmessern abverlangte. Wer sich für die kalten Monate eindecken wollte, fand unter anderem Socken und Wolle.

Im Genusszentrum, dem Gartensaal aus Geislingen, lieferte eine Sonderausstellung Informationen über alte Sorten. Museumsmitarbeiter Daniel Kondratiuk führte Besucher durch die Streuobstwiesen des Museumsdorfs. Mit einer mobilen Destille zeigte Andreas Bosch, wie man aus den heimischen Früchten Schnaps herstellt. Imker Matthias Maisch mahnte bei seiner Führung beim ehemaligen Bienenhaus aus Köngen, dass es ohne die fleißigen Insekten kein Obst gäbe.