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Die Höhe der Stromerzeugung in Ostfilderns Anlagen ist trotz eines Ausfall etwa gleich geblieben. Dazu hat wesentlich eine Modernisierung im Hallenbad Nellingen beigetragen.

OstfildernDie Bemühungen des kommunalen Energiemanagements um Einsparungen beim Bezug und Verbrauch von Strom und Heizenergie und damit auch bei den Schadstoffemissionen tragen Früchte. Wie der städtische Energiemanager Josef Broll bei seinem Jahresbericht für 2018 im ATU darlegte, ist dies vor allem auf kontinuierliche Investitionen in die Anlagentechnik und die Steuerung zurückzuführen. Broll gab zu bedenken, dass der Blick auf die Zahlen und Tabellen beim Verbrauch nur eine bedingte Aussagekraft habe. So sind der Energiebezug und damit die CO2-Emissionen im vergangenen Jahr nach dem rein statistischen Zahlenvergleich zwar gestiegen. Doch es sind auch weitere städtische Gebäude als Energieverbraucher hinzugekommen. „Und das relativiert die Zahlen wieder“, sagte Broll. Außerdem war das Schulzentrum in Nellingen über den gesamten Winter hinweg eine Großbaustelle. „Da waren viele Gebäudeteile offen, und das hat sich natürlich bemerkbar gemacht.“ Und das Blockheizkraftwerk (BHKW) in der Kläranlage Nellingen bis zum vergangenen November wegen Umbauarbeiten abgeschaltet, was sich in einem Anstieg des Strombezugs bemerkbar gemacht hat.

Anlagen sind in gutem Zustand

Die Höhe der Stromerzeugung in den städtischen Anlagen ist allerdings trotz des Ausfalls dieses BHKW etwa gleich geblieben. Dazu habe wesentlich die Modernisierung des Heizkraftwerks im Hallenbad Nellingen beigetragen. Aber auch die gute Auslastung des BHKW Klosterhof, das rund die Hälfte des dort benötigten Stroms erzeugt, das BHKW Maybachstraße, die städtischen Fotovoltaik-Anlagen und der Anteil am Solarpark Kenzingen leisteten ihren Beitrag. Im Zuge der Erneuerung der Heizzentrale an der Halle soll auch dort eine Anlage installiert werden und somit ein weiterer Stromproduzent hinzu kommen.

Das Energiemanagement hat auch den Zustand der Anlagen unter die Lupe genommen. „Die Bestandsaufnahme ist sehr zufriedenstellend“, sagte Broll. So wurden in der Vergangenheit Heizkessel kontinuierlich erneuert, die Heizkreise und Pumpen seien zumeist auf modernstem Stand „und damit hoch effizient“. Bei den Regelungen und Schaltschränken sei der Erneuerungsbedarf ebenfalls überschaubar. Die Modernisierungen in den vergangenen Jahren hätten sich somit ausgezahlt.

Im laufenden Jahr stehen laut Broll einige Vorhaben an, die auf weitere Energieeffizienz abzielen. So soll die Beleuchtung im Stadthaus erneuert, die Heizungen und Anlagen sowie die Steuer- und Regelungstechnik in Schulen, Sporthallen und anderen öffentlichen Gebäuden müssten optimiert werden. Überdies müssen die Energieausweise der städtischen Gebäude erneuert werden. Broll nahm auch die Klimaentwicklung in den Blick. Im vergangenen Sommer war es in einigen Gebäuden wie im Stadthaus, der Schule im Park und der Grundschule Ruit zu heiß. Als Ursache hat der Energiemanager unter anderem fehlendes Grün ausgemacht.

An der Schule in Ruit gab es Probleme mit der Anlage, die die Jalousien steuert. Eine Ursache der Fehlfunktionen hat OB Christof Bolay in „Eingriffen in die Automatik ausgemacht. Wir haben einen gewissen Anteil beim Nutzerverhalten zu suchen“, sagte er. Josef Broll hält dieses Problem durch Gespräche für lösbar. „Wir gehen davon aus, dass es im nächsten Sommer besser laufen wird“, sagte der Energiemanager.red