In der neu renovierten Kirche St. Petrus und Paulus in Neuhausen ist die Walcker-Orgel aus dem Jahr 1854 ein echter Blickfang. Foto: oh Quelle: Unbekannt

Von Elisabeth Maier

Mit Paul Rosoman aus Neuseeland beginnt die Reihe der Konzerte auf der Walcker-Orgel in Neuhausen am Sonntag, 9. Juli. „Das Instrument aus dem Jahr 1854 hat die Kirchenrenovierung gut überstanden“, sagt Kirchenmusikdirektor Markus Grohmann. Durch seine Kontakte in der Musikszene hat er die Konzertreihe in der ganzen Region bekannt gemacht.

Das historische Instrument aus der Ludwigsburger Werkstatt von Eberhard Friedrich Walcker hat die katholische Kirchengemeinde aufwendig renovieren lassen - 2005 wurde es wieder eingeweiht. Weil im Zuge der Kirchenrenovierung von Sankt Petrus und Paulus 1960 das Gehäuse entfernt wurde, zogen die Katholiken die Orgelbaufirma Eule aus Bautzen zu Rate. Die Experten restaurierten das Instrument nach Walckers Plänen. Kirchenmusikdirektor Grohmann schwärmt von den Möglichkeiten, die das Instrument bietet. Mit der Konzertreihe will der leidenschaftliche Organist Zuhörern zeigen, was in dem Instrument steckt. „Jetzt ertönt es wieder in seiner ursprünglichen Stimmtonhöhe und romantischen Klagfülle“, schwärmt Grohmann.

Organist aus Neuseeland

Der Neuseeländer Paul Rosoman ist als Kirchenmusikdirektor der anglikanischen Kirche St. Lukas in Wellington tief in der geistlichen Musik verwurzelt. Christian Heinrich Rincks Orgelwerke aus der Epoche von Klassik und Frühromantik hat er ebenso im Repertoire wie Johann Pachelbels barocke Kirchenmusik. Bei seinem Konzert am 9. Juli will der Solist Zuhörern die Vielfalt des Instruments zeigen. Er spielt ab 18 Uhr in der katholischen Kirche der Gemeinde, im Volksmund „Filderdom“ genannt, die kürzlich nach einjähriger Renovierungszeit wiedereröffnet wurde.

Die Kombination mit verschiedenen Blasintrumenten steht bei den anderen beiden Konzerten im Fokus. Am Sonntag, 15. Oktober, 18 Uhr, steht ein Konzert für vier Posaunen und Orgel auf dem Plan. Die Musiker der Gruppe „Opus 4“ spielen unter anderem Werke des Komponisten Bernhard Krol, der im April 2013 in Ostfildern starb. Der 1920 geborene Musiker war lange Hornist bei den Philharmonikern in Berlin, setzte aber auch mit seinen eigenen Orgelwerken und Messen Akzente. Denny Wilke spielt Orgel, die Posaunisten arbeiten beim Leipziger Gewandhausorchester.

Mit dem festlichen Silvesterkonzert des Ludwigsburger Blechbläser-Quintetts am Sonntag, 31. Dezember, 16 Uhr, geht die Reihe der festlichen Konzerte 2017 zu Ende. Der Organist Martin Kaleschke und seine Mitstreiter spannen einen breiten Bogen von den Werken Johann Sebastian Bachs bis hin zu modernen Spirituals nach US-amerikanischer Tradition.

Ein Jahr lang eingehaust

Ein Jahr lang war die Walcker-Orgel während der umfassenden Kirchenrenovierung in einem Holzkasten eingehaust. „Wir dachten zunächst, dass wir das Instrument danach stimmen oder reinigen müssen“, sagt Pfarrer Alfred Kirsch. Das Instrument habe unter den Arbeiten aber nicht gelitten. „Wir mussten nur ganz minimal nachstimmen.“ Nun könne man warten, bis die Walcker-Orgel in einigen Jahren wieder turnusgemäß überholt wird.

Außerdem gibt es in der Pfarrkirche Neuhausen noch das Orgelpositiv von Hieronymus Spiegel aus dem Jahr 1762 - das ist ein kleines, leicht versetzbares Instrument, das ursprünglich für die Liebfrauenkapelle auf dem Friedhof in Neuhausen gebaut wurde. „Das ist heute unsere Chororgel“, erzählt Grohmann. Beide Instrumente sind in der neu renovierten Kirche St. Petrus und Paulus zu besichtigen.

Karten

Der Eintritt zum Konzert von Paul Rosoman am 9. Juli kostet 12 Euro (ermäßigt 10 Euro). Der Abend mit den Posaunisten des Leipziger Gewandhausorchesters und das festilche Silvesterkonzert sind für 14 Euro (ermäßigt 12 Euro) zu haben.

Vorverkauf für die Konzerte bei Schreibwaren Knoblauch, Dahlienweg 7, Tel. 0 71 58/9 54 90 88, sowie bei der Volksbank Filder, Schlossplatz 13, Tel. 0 71 58/18 18-0.

www.walcker-orgel-neuhausen-filder.de