Fußball verbindet – auch Menschen mit und ohne Handicap. Martin Wegener (links) und TVN-Geschäftsführer Tobias Schramek hoffen, dass ihr Inklusionsprojekt gut ankommt. Foto: Rudel - Rudel

Für Fußball hat sich Martin Wegener schon immer interessiert. Seit 26 Jahren ist er Dauerkartenbesitzer und verfolgt regelmäßig die Spiele der Stuttgarter Kickers. Allerdings muss sich der 38-Jährige mit der Rolle des Zuschauers begnügen. Denn er ist von klein auf an den Rollstuhl gebunden. Wegen Sauerstoffmangels erlitt er eine frühkindliche Gehirnstörung. Trotzdem dieses Handicaps will Wegener nicht von seinem Hobby Fußball lassen. Selbst wird er zwar nie spielen können, aber eine Funktion am Spielfeldrand oder als Betreuer eines Teams könnte sich gut vorstellen. Vielleicht kann dieser Traum Wirklichkeit werden. Seine Idee: eine Fußball-Mannschaft aufbauen, in der Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam kicken und Spaß haben. Ein paar Mitstreiter hat er bereits gefunden: Martin Hägele, Fußballtrainer beim FC Esslingen, und Tobias Schramek, Geschäftsführer des Turnvereins Nellingen (TVN). Es gibt sogar schon einen Termin für ein Schnuppertraining: Am Dienstag, 18. September, von 18 bis 19.30 Uhr im Stadion des TVN.

OstfildernFür Fußball hat sich Martin Wegener schon immer interessiert. Seit 26 Jahren ist er Dauerkartenbesitzer und verfolgt regelmäßig die Spiele der Stuttgarter Kickers. Allerdings muss sich der 38-Jährige mit der Rolle des Zuschauers begnügen. Denn er ist von klein auf an den Rollstuhl gebunden. Wegen Sauerstoffmangels erlitt er eine frühkindliche Gehirnstörung. Trotzdem dieses Handicaps will Wegener nicht von seinem Hobby Fußball lassen. Selbst wird er zwar nie spielen können, aber eine Funktion am Spielfeldrand oder als Betreuer eines Teams könnte sich gut vorstellen. Vielleicht kann dieser Traum Wirklichkeit werden. Seine Idee: eine Fußball-Mannschaft aufbauen, in der Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam kicken und Spaß haben. Ein paar Mitstreiter hat er bereits gefunden: Martin Hägele, Fußballtrainer beim FC Esslingen, und Tobias Schramek, Geschäftsführer des Turnvereins Nellingen (TVN). Es gibt sogar schon einen Termin für ein Schnuppertraining: Am Dienstag, 18. September, von 18 bis 19.30 Uhr im Stadion des TVN. Wegener hofft auf viele Mitspieler – und natürlich auch Zuschauer.

„Einfach mal beginnen“

Die Idee zu diesem Inklusions-Projekt geistert schon lange im Kopf des 38-Jährigen herum. Durch seine Arbeit in den Werkstätten Esslingen-Kirchheim (WEK) kennt er einige Leute mit Behinderungen, die gerne in einem Team Sport treiben würden. Auch im Wohnhaus, einer Behinderteneinrichtung im Scharnhauser Park, wo Wegener seit vielen Jahren lebt, hat er das Thema schon mehrfach zur Sprache gebracht. Nicht weit davon entfernt gäbe es neben dem Trendsportfeld sogar einen Platz zum Kicken. Das Forum Gesellschaft inklusiv hat Wegener ebenfalls schon für seine Idee gewinnen können. Im Februar gelang es, den Esslinger Fußballlehrer Martin Hägele in das Forum zu holen. Dessen positive Reaktionen haben Wegener ermutigt, sein Projekt in die Tat umzusetzen. Auf offene Ohren stieß der 38-Jährige auch beim TVN. „Wir greifen das Thema gerne auf“, sagt Geschäftsführer Tobias Schramek. Inklusion beschäftige seinen Verein seit Jahren, in fast allen Sportarten. Von der Idee Wegeners ist Schramek begeistert. „Vielleicht lässt sich da durch eine Kooperation der Ostfilderner Sportvereine etwas auf die Beine stellen.“ Einen eigenen neuen Verein bräuchte es nach Ansicht des TVN-Geschäftsführers gar nicht. „Wir brauchen ein niederschwelliges Angebot, ohne Zwang und ohne Verpflichtung. Jeder, der Lust hat, kann kommen.“ : Für so ein Projekt brauche es viele Partner,, nicht nur den TV Nellingen und den FC Esslingen. „Wir sind gerne der Motor.“

Schrameks Vorschlag: einfach mal beginnen. Mit einem regelmäßigem Training, geleitet von erfahrenen Trainern, könne man den ersten Schritt machen. Wenn sich das etabliert hat, könnte man mit einer kleinen Turnier-Serie starten. Zunächst gehe es darum, Berührungsängste abzubauen und Menschen mit und ohne Behinderung, die den Fußball als gemeinsames Hobby haben, zusammen zu bringen, sagt Initiator Wegener. Dass das prima funktionieren kann, zeigt das Beispiel des SC Rote Teufel Ganderkesee. In diesem Verein spielen in der Nähe von Oldenburg Fußballer mit und ohne Behinderung in einem Team und nehmen auch am Spielbetrieb in der Kreisklasse teil. Wegener weiß: „Bis dorthin ist es ein weiter Weg. Aber wir sollten es versuchen.“

Das etwa eineinhalbstündige Training beginnt am Dienstag, 18. September, um 18 Uhr auf dem Fußballplatz im TVN-Stadion. Danach schwebt TVN-Geschäftsführer Schramek eine „Vernetzungsinsel“ vor. Wo liegen die Interessen? Kann aus der Idee etwas Festes wachsen?