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Zwei Jahre lang saniert die Gemeinde Neuhausen ab dem Frühjahr 2019 die Lindenstraße. Nicht nur die marode Fahrbahn wird erneuert.
NeuhausenAb dem Frühjahr 2019 wird die Lindenstraße in Neuhausen in zwei Bauabschnitten saniert. Die Planer rechnen mit einer Bauzeit von zwei Jahren. Durch die hohe Verkehrsbelastung ist die Straße in einem sehr schlechten Zustand. Als die Esslinger Straße saniert wurde, nutzten viele die Wohnstraße, die an die Denkendorfer Straße und die Verbindung zur Autobahn angrenzt, als Abkürzung in die Ortsmitte. Das hat die Schlaglöcher in der maroden Fahrbahn noch verschlimmert. Nun wird die Lindenstraße für 3,2 Millionen Euro voll saniert. Der Gemeinderat segnete den Entwurf des Büros Wörn aus Ehningen in der jüngsten Sitzung ab.
Bürgermeister Ingo Hacker verspricht sich von dem Straßenbauprojekt eine deutliche Aufwertung des Stadtbildes. Zwischen den 63 Parkplätzen, die dem bisherigen Bestand entsprechen, haben die Planer Baumscheiben vorgesehen. Die Straße bekommt eine Asphaltdecke, die Stellplätze werden gepflastert. Auch die Straßenbeleuchtung wird modernisiert. Welche Bäume gepflanzt werden, sollen nach Hackers Worten die Bürgerinnen und Bürger mit entscheiden. Das Thema kommt bei einer Bürgerinformation am Dienstag, 6. November, ab 18 Uhr in der Egelsee-Festhalle zur Sprache. Der Name Lindenstraße gebe zwar den Baumbestand eigentlich vor, so der Verwaltungschef. Aber Linden verkleben Autos und Straßen, sind deshalb durchaus umstritten.
Die Arbeiten werden in zwei Bauabschnitten ausgeführt, sagt Sven Müller, der bei der Verwaltung für Tiefbau zuständig ist. Zuerst ist der südliche Bereich von der Burgstraße bis zur Brunnenstraße mit den Kanaltrassen des Freibads dran. „Der Badebetrieb im Sommer wird nicht beeinträchtig“, sagt Müller. „Mit diesem Abschnitt wollen wir bis zum Ende des Jahres 2019 fertig sein.“ Die Sanierung des nördlichen Abschnitts von der Brunnen- zur Denkendorfer Straße ist dann für 2020 geplant.
Das Projekt bietet der Gemeinde Neuhausen auch die Möglichkeit, den Hochwasserschutz zu verbessern. Parallel zum Mischwasserkanal soll unter der Straße ein Regenwasserkanal verlegt werden, auf den die Felddrainagen umgeschlossen werden. Denn die Lindenstraße liegt am Hang – da fließt Regenwasser in den Ort ab. Der Regenwasserkanal verläuft quer durch das Freibadgelände und wird im Bereich des Regenüberlaufbeckens an den verdolten Waagenbach angeschlossen.
Wolfgang Rentschler (CDU) hakte nach, ob denn die künftigen Kanäle groß genug geplant würden für die Extremwetterlagen, die man künftig durch den Klimawandel zu erwarten habe. Das ist auch Hacker ein Anliegen. Er verwies darauf, dass langfristig über der Lindenstraße noch ein weiterer Straßenzug dazukommen könnte, wenn weitere Bauflächen ausgewiesen werden.
Mariela Herzog (Freie Wähler) wollte von den Planern wissen, welche Bäume denn in dem Pflanzquartieren zum Zuge kommen. Sie findet es wichtig, sich dabei frühzeitig Gedanken über den Pflege- und Schnittaufwand zu machen, um die Mitarbeiter der Gemeinde nicht über Gebühr zu belasten.
Dietmar Rothmund (SPD) wollte wissen, weshalb die Parkflächen denn gepflastert werden sollen. Hacker verwies darauf, dass dadurch nicht nur die Park- und Straßenbereiche auch visuell getrennt werden. Pflaster sei leichter auszutauschen, falls Erdarbeiten nötig sind. Roman Krieger (SPD) lobte die Entscheidung der Planer, dass zwei E-Ladestationen der EnBW in der Lindenstraße eingeplant sind. Die Förderung von Elektromobilität ist aus Kriegers Sicht eine wichtige Zukunftsaufgabe für die Kommunen.
Die Versorgungsträger NetzeBW, Telekom und Unitymedia hat die Gemeinde informiert und angefragt, ob sie im Zuge der Arbeiten ihre Infrastruktur anpassen wollen. Der Energieversorger wird Stromkabel verlegen und die Gasleitung erneuern. Unitymedia hat kein Interesse, und von der Telekom gab es noch keine Reaktion. Falls der Betreiber auch kein Interesse habe, will die Verwaltung auf eigene Rechnung Leerrohre verlegen lassen.