In Donnstetten haben Wintersportler reichlich Platz auf den Pisten – Es ist nicht allzu viel los. Foto: Krytzner - Krytzner

Pünktlich zum Jahresstart fielen die ersten Schneeflocken und damit die Temperaturen. Dank der Eiseskälte blieb der Schnee nicht nur in den Höhen der Alb liegen. Zum ersten Wochenende im Januar eröffneten viele Skigebiete die Saison und waren gut besucht. Der viel zu kurze Winter lässt aber keine vollen Kassen zu und die Stimmung bei den Betreibern der Skilifte ist entsprechend gedämpft.

Von Thomas Krytzner

In Donnstetten läuft derzeit nur einer der drei Lifte. Nicht zuletzt, weil unter der Woche an den Nachmittagen die Skibegeisterten ausfallen. Jeweils zum Abend kommen dann mehr und am Wochenende strömen die Skisportfreunde auf die Alb. Dietmar Maaß ist mit seinem Sohn Joel von Bad Boll nach Donnstetten gefahren, damit dieser sich im kühlen Weiß austoben kann. „Er liebt Skifahren, obwohl er erst sechs Jahre alt ist.“ Die beiden kommen praktisch jeden Tag ins Skigebiet, wenn die Lifte laufen. „Wir haben lange genug warten müssen, bis es endlich Schnee hatte“, berichtet Dietmar Maaß. Warm eingepackt beobachtet er, wie Joel eine Abfahrt nach der anderen herunter rast. „Am liebsten ohne Stöcke, so geht es auch besser mit dem Skilift.“ Maaß bedauert, dass die Winter immer kürzer werden, sei man doch früher schon vor Weihnachten auf den Skiern gestanden. „Heute muss man froh sein, wenn wenigstens noch ein Skigebiet Pisten und Lifte anbietet“, meint er konsterniert. Er freut sich aber auf den geplanten „richtigen“ Skiurlaub. „Da fahren wir Richtung Reschenpass in Italien.“
Auf der Pfulb in Schopfloch liegt zwar auch Schnee, aber der Betrieb der Skilifte ist minimiert. „Zurzeit lassen wir den Lift nur am Mittwochabend und am Wochenende laufen“, erklärt Skilift- und Hüttenchef Walter Allgäuer. Er bedauert den späten Winterbeginn. „Vor Weihnachten Schnee zu haben wäre doch schöner.“ Jetzt nutzen vor allem die Skiclubs der Region am Mittwochabend die freien Pisten. Allgäuer erinnert sich an die Winterzeit vor 30 Jahren. „Kein Vergleich zu heute, da war es hier an der Pfulb praktisch schneesicher.“ Er stellt aber auch fest, dass zwar viele Schulen und Vereine ins Skigebiet kommen, aber nur wenige fahren überhaupt Ski oder Snowboard. „Die Zahl der Spaziergänger wächst immer mehr, und so lohnt sich der Skibetrieb außerhalb der Ferien bald nicht mehr.“ Erfreut waren Marianne und Walter Allgäuer über den Andrang zur Saisoneröffnung. „Die vier ersten Tage waren ordentlich besucht.“ Sie hoffen beide, dass die Temperaturen dem Winter hold sind.
In Laichingen steht eine Institution im Kassenhäuschen und ist Herr der Lifte: Helmut Wagner ist Gesellschafter seit der ersten Stunde beim Skiliftbetrieb. Und dieser Betrieb feiert heuer sein 50-jähriges Jubiläum. Wagner weiß, dass früher auch nicht alles besser war. „Es gab Winter, da war von November bis April Schnee, aber es gab auch zu früheren Zeiten schon Jahre komplett ohne Schnee.“ Auch für den passionierten Skifahrer kommt der Winter viel zu spät. „In den Weihnachtsferien wäre es besser gewesen, die Saison zu eröffnen“, er seufzt, „aber wie, ohne Schnee.“ Wagner berichtet, dass die Leute in der Umgebung den Schnee sehnlichst erwarteten. „Als wir die Lifte zum ersten Mal in diesem Jahr laufen ließen, kamen die Skisportler in Strömen nach Laichingen.“ Schnee liegt zwar und er bleibt auch, aber gemäß Helmut Wagner, dürfte es ruhig noch dazu schneien. Er beobachtet eine Trendwende, die seit Jahren anhält: „Die Skifahrer werden weniger, es kommen immer mehr Familien mit dem Schlitten.“ Er vermutet, dass die Skisportausrüstungen für die kurzen Winter einfach zu teuer sind. Heute steht Wagner nicht mehr selbst auf den Brettern: „Mit 76 Jahren ist es wohl besser, nicht mehr die Pisten runter zu jagen“, sagt er schmunzelnd.
Flaute über die Woche herrscht auch im Snowpark Salzwinkel bei Römerstein. Schnee ist zwar genug vorhanden und der Start in die Skisaison verlief optimal, wie Seniorchefin Erika Neidlinger bestätigte, aber man merkt, dass die Ferien vorüber sind. Die Lifte gibt es seit 53 Jahren und auch die Betreiberfamilie blickt auf eine schneereichere Zeit zurück. „Früher waren die Winter strenger und vor allem länger“, erinnert sich Erika Neidlinger traurig. Doch sie blickt hoffnungsvoll in die kommenden Wochen. „Für das nächste Wochenende melden die Meteorologen ja mehr Schnee und den benötigen wir dringend.“ Der Snowpark hat sich jedoch unter den alpinen Skifahrern als cooler Geheimtipp rumgesprochen und so finden immer mehr Snowboarder den Weg zum Salzwinkel. „Die Skisportler haben sich in den letzten zehn Jahren gut vermischt, das Board ist auf dem Vormarsch.“ Neidlinger erwähnt aber auch die vielen Langläufer, die den Luxus einer beleuchteten Höhenloipe gerne in Anspruch nehmen. „Die Flutlichtanlage sorgt in den Abendstunden für eine besondere Stimmung.“ Früher fuhr Erika Neidlinger leidenschaftlich Ski. Jetzt hat sie den Betrieb an die Tochter Karin und Michael Hoffmann übergeben und sitzt am liebsten im Kassenhäuschen. „Ich helfe als Senior-Chefin aus und schätze den Kontakt mit den Skisportlern.“

ÖFFNUNGSZEITEN

Die Pfulb ist jeweils am Mittwochabend von 17 bis 21 Uhr sowie am Samstag von 10 bis 21 Uhr und Sonntag von 10 bis 19 Uhr geöffnet (Abends mit Flutlicht). Auskunft über Schneetelefon Tel. 070 26/950 12 28.

In Donnstetten laufen die Skilifte jeweils von Montag bis Freitag, 13 bis 22 Uhr, am Wochenende von 9 bis 22 Uhr (Abends mit Flutlicht). Schneetelefon Tel. 073 82/609

Der Snowpark Salzwinkel lässt seine Skilifte jeweils von Montag bis Freitag, 14 bis 22 Uhr und am Wochenende von 9 bis 22 Uhr laufen. Die Höhenloipe ist abends beleuchtet. Schneeinfo Tel. 073 33/52 12

Laichingen lädt jeweils von Montag bis Freitag von 10 bis 22 Uhr und am Wochenende von 9 bis 22 Uhr zum Wintersport. Am Abend sind die Pisten beleuchtet. Skitelefon Tel. 073 33/64 30

Am Mönchberg in Ochsenwang ist bei guter Schneelage morgen Freitag, ab 14 Uhr geöffnet. Auskunft unter Tel. 070 23/72 03

Die Haldenlifte in Westerheim sind von Montag bis Freitag jeweils von 13 bis 17 Uhr und am Wochenende von 9 bis 17 Uhr in Betrieb. Auskunft unter Tel. 073 33/60 39

Der Bläsilift in Wiesensteig hat den Betrieb mangels Schnee vorübergehend eingestellt. Aktuelle Informationen unter Tel. 073 35/63 10