Im Volk’schen Salon im Oberen Schloss der Gemeinde Neuhausen zeigen Karl Bayer (links) und Winfried März ihre Sippen-Bände. Zehn Bücher haben die zwei Männer schon herausgebracht. Foto: Roberto Bulgrin - Roberto Bulgrin

In ihren Sippen-Bänden dokumentieren Karl Bayer und Winfried März von der Gemeinschaft für Heimatgeschichte in Neuhausen Familiengeschichte. Am Samstag, 7. Dezember, 14 Uhr, stellen sie ihre zwei neuen Werke im Oberen Schloss in Neuhausen vor.

NeuhausenDas Leben der Menschen in Neuhausen in unterschiedlichen Epochen interessiert Karl Bayer und Winfried März. Gemeinsam haben die Männer, die in der Gemeinschaft für Heimatgeschichte aktiv sind, bereits zehn Bände über Neuhäuser Sippen herausgebracht. Ihre neuesten zwei Werke stellen sie am Samstag, 7. Dezember, um 14 Uhr im Oberen Schloss in Neuhausen vor. Diesmal behandeln die Bände aus der Serie „Anno Da-Zu-Mal“ die Familien Mayer mit allen Nebenlinien sowie die Familien Altenburger, Brill, Bolz, Bundschu, Feinauer und Goldner.

Mit den zwei neuesten Bänden setzen die zwei Heimatforscher ihre historische Dokumentation fort. Karl Bayer, der das Archiv der Gemeinde Neuhausen betreut, kümmert sich darum, von den betreffenden Familien alte Fotografien zu bekommen. „Die zeigen nicht nur Persönliches, sondern sie dokumentieren auch Zeitgeschichte“, findet der Neuhäuser. Winfried März archiviert die Bilder digital und bearbeitet sie. Teilweise sei die Qualität nicht mehr so gut, sagt der Experte. Digital bearbeitet, taugen die Fotos wieder für die Dokumentation.

„Zeitintensiv ist das schon“, findet Karl Bayer. Der Neuhäuser hat zu vielen Menschen im Ort einen guten Draht. „Viele wissen, dass man bei mir die Fotos abgeben kann“, sagt er. Bei den anderen müsse er schon mal Überzeugungsarbeit leisten, fügt er lachend hinzu. Oft besucht er gerade ältere Neuhäuser, blättert mit ihnen im Familienalbum. „Wenn man sich begegnet, erzählen die Leute Geschichten.“ Da hört Bayer ganz genau zu, lässt die Geschichten auch in die schön gestalteten Sippen-Bücher einfließen.

3773 Fotos in zehn Bänden

Zehn Bände sind so schon entstanden. „Sie haben einen Gesamtumfang von 2894 Seiten und es sind 3773 Fotos in den Büchern zu finden“, sagt Bayer stolz. Von den Familien, deren Geschichte er und Winfried März dokumentiert haben, kämen viel Unterstützung und positive Rückmeldungen. Das macht den beiden Männern richtig Lust, sich weiter um die Aufarbeitung der Heimatgeschichte zu kümmern.

Bei der Präsentation der zwei neuen Bände möchten Bayer und März mit den Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch kommen. Sie laden zu einem Glas Sekt ein, wollen sich mit den Gästen austauschen. „Wir brauchen die Unterstützung der Menschen, deren Familiengeschichte wir dokumentieren“, sagt Bayer. Denn die Bände leben von den Fotografien, die Neuhausen auf den Fildern in früheren Jahrzehnten lebendig machen. „Bei manchen Leuten vergilben die schönsten Fotografien in Schuhschachteln auf dem Dachboden“, weiß Bayer. Diese Zeitdokumente für spätere Generationen und auch für Historiker zu erhalten, ist das Ziel seiner aufwendigen Recherchearbeit.

„Wenn uns jemand Fotos anvertraut, gehen wir sorgsam damit um“, sagt Karl Bayer. Winfried März fertigt digitale Reproduktionen an. Dann bekommen die Besitzer ihre Fotos wohlbehalten zurück. „Da ist Vertrauen einfach wichtig, wir gehen sorgsam mit dem wertvollen Bildmaterial um“, sagt Karl Bayer. Damit hat der Archivar der Gemeinde jahrzehntelange Erfahrung. Nicht nur Fotografien aus privatem Besitz fließen in die schön gestalteten Bände ein. Reste der verkarteten Kirchenbücher, Unterlagen des Heimatbuch-Autors Eugen Efinger sowie Familienregister haben Bayer und März ebenfalls in die historische Dokumentation einbezogen.

Nun hoffen die Männer, dass sie auch für ihre nächsten Buchprojekte Unterstützung bekommen. „Wer am Wochenende zu uns ins Obere Schloss kommt, darf gerne Bilder mitbringen“, sagt Bayer. Der elfte Band ist bereits in Arbeit und soll die Familien Fuchs, Lang und Kull behandeln. Band zwölf dreht sich um die Familien Schaller, Kail und Schmid; die Sippen Bauer, Fay und Ernst sind im dreizehnten Band an der Reihe. „Da wir über diese Familien nicht so viele Dokumente haben, fassen wir mehrere zusammen“, erläutert Bayer das Konzept der Sippen-Bände. Dabei gehen die Heimatforscher nach dem Alphabet vor.

Die Geschichte der katholisch geprägten Fildergemeinde Neuhausen dokumentiert das Team der Gemeinschaft für Heimatgeschichte auf einer sehr anschaulich gestalteten Homepage. Anhand einzelner Punkte wie Geschichte, Tradition und Kultur oder urbanes Leben dürfen sich die Besucher im Internet durch historische Fotos und griffig geschriebene Texte klicken. „Damit erreichen wir auch jüngere Leute“, sagt Bayer. Er wünscht sich neue Mitglieder aus allen Generationen.

Die Präsentation der neuen Sippen-Bände beginnt am Samstag, 7. Dezember, 14 Uhr im Erdgeschoss des Oberen Schlosses in Neuhausen. Die Sippenbücher sind im Rathaus bei Carmen Maihöfer sowie in der Konditorei Fuchs in der Klosterstraße in Neuhausen zu haben. Band neun der Familien Maier/Mayer kostet 59 Euro; der zehnte Band der Familien Altenburger, Brill, Bolz, Bundschu und Feinauer ist für 49 Euro zu haben.

www.heimatgeschichte-neuhausen.de