Schülerinnen und Schüler zeigen den Gästen, wie vielfältig sie die Tablets im Unterricht nutzen. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Kultusministerin lobt Medienkonzept der Burgschule Köngen: Alle Schüler haben ein Tablet für den Unterricht.

KöngenPoesie erweckten die Schülerinnen Rebecca, Lena und Lina auf ihren Tablets zum Leben. Mit Playmobil-Figuren hatten die Schülerinnen einen Animationsfilm zu Theodor Fontanes Ballade „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ vorbereitet. Wie viel Freude die Beschäftigung mit Literatur den Mädchen bei diesem Projekt macht, war deutlich zu spüren. Beim Besuch von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) an der Köngener Burgschule ging es um das digitale Bildungsangebot. Jeder Schüler und jede Schülerin hat an der Gemeinschaftsschule ein eigenes Tablet.

„Es ist vorbildlich, dass Sie nicht darauf warten, dass die Politik da aktiv wird“, lobte die Kultusministerin die Gemeinde mit Bürgermeister Otto Ruppaner und das Kollegium der Burgschule mit Rektor Martin Raisch. Konrektorin Kathrin Kromer, die das engagierte Medienteam leitet, ist nicht nur glücklich darüber, dass die Gemeinde Köngen das ambitionierte Medienprojekt der Schule möglich machte. Die Pädagogin freut sich sehr, dass der Umgang mit den Tablets den Jungen und Mädchen so viel Spaß macht.

Wettstreit auf der Lernplattform

Das zeigten die hervorragenden Präsentationen der Schülerinnen und Schüler, die nicht nur Ministerin Eisenmann begeisterten. Florian und Jannis demonstrierten, welche Möglichkeiten ein elektronisches Schulbuch bietet. Jule und Tom gaben Einblicke, wie sie mit den digitalen Medien eine Präsentation für den Unterricht vorbereiten. Schließlich durfte auch die Ministerin selbst mit der Lernplatrtform „Kahoot!“ spielen, die Unterrichtsstoff abfragt. Die Landtagsabgeordneten Karl Zimmermann (CDU) und Andreas Schwarz (Grüne) gingen als Team „Jimmy/Andi“ ins Rennen, Minsterin Eisenmann als „Nanni“. Auch Bürgermeister Ruppaner und der Bundestagsabgeordnete Markus Grübel (CDU) machten als Einzelkämpfer mit, wobei sich alle dem grün-schwarzen Bündnis geschlagen geben mussten. Spaß hatten alle beim Spiel. Als dann Musiklehrer Christian Eiberger mit einer App die Jungen und Mädchen musizieren ließ und wunderbar sang, waren die Beteiligten von den Möglichkeiten digitaler Medien im Unterricht verblüfft. Burgschul-Lehrer Stefan Raaf, der beim Kreismedienzentrum für die Netzberatung der Schulen zuständig ist, berichtete von Erfahrungen mit Schulbuchverlagen. Da wünscht er sich noch mehr und innovativere Konzepte und Möglichkeiten. Da sieht die Kultusministerin deutliche Defizite. Die Arbeit mit Tablets ermöglicht nach den Worten des Bürgermeisters auch Lernmittelfreiheit für alle Schüler.

Dass die Pionierleistung bei der Medienbildung für die Gemeinde ein großer Kraftakt war, unterstrich Bürgermeister Ruppaner beim anschließenden Neujahrsempfang der Gemeinde in der Eintrachthalle (siehe Kasten). „Gemeinsam mit der Burgschule haben wir uns für den neuen Weg entschlossen – finanziert aus Mitteln der Gemeinde.“ Ruppaner appellierte an die Ministerin, die Kommunen bei solchen innovativen Projekten mehr zu unterstützen. „Persönlich würde ich mir wünschen, dass sich die Zuständigkeitsfragen zwischen Bund und Land bald klären ließen und wir für solche und künftige Maßnahmen zeitnah unbürokratische Förderrichtlinien bekommen könnten.“ Die Schulung der Pädagogen müsse verbessert werden. Netzwerkkompetenzen sind für Ruppaner die Aufgabe der Zukunft. Damit müsse man schon möglichst früh beginnen.

Neujahrsempfang der Gemeinde Köngen

Positiver Blick in die Zukunft: Mit seinem Ausblick auf das neue Jahr streifte Bürgermeister Otto Ruppaner beim Neujahrsempfang der Gemeinde in der Köngener Eintrachthalle die wichtigen Bauprojekte der Gemeinde Köngen. Am 16.Januar ist Spatenstich für das Gemeinwesenhaus bei der Burgschule Köngen. Das Neubaugebiet Burgweg West gegenüber der Burgschule ermöglicht Wohnbebauung in kommunaler Hand. Und die ambulant betreute Wohngemeinschaft mit betreuten Wohnungen in der Gunzenhauserstraße, die die Sozialstation Wendlingen in Kooperation mit dem Krankenpflegeverein realisiert, ist ein weiteres wichtiges Projekt. Der gesellschaftliche Wandel führt dazu, dass Köngen wie viele andere Kommunen die Kinderbetreuung erheblich ausbauen muss. Ganztagsangebote und verlängerte Öffnungszeiten sind bei Eltern viel stärker nachgefragt als früher. Eine Herausforderung, die die Gemeinde gut gemeistert habe.

Gegen die Angst: Mut machte auch Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) in ihrer Rede. Sie appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, trotz bedrohlicher Entwicklungen in ganz Europa keine Angst zu haben und die Herausforderungen beherzt anzugehen. Da falle dem Ehrenamt eine Schlüsselrolle zu.

Schöner Rahmen: Viele der engagierten Bürgerinnen und Bürger kamen zum Empfang, den die Gemeinde perfekt organisiert hatte. Bei Häppchen und Getränken kam man ins Gespräch und schmiedete Pläne. Von den Darbietungen von Solisten der Musikschule Köngen-Wendlingen schwärmten viele der Gäste.

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