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Esslingen (erb/lsw) - Die stabile Konjunktur sorgt weiter für Entspannung auf dem baden-württembergischen Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen im Südwesten ist im Dezember weiter gesunken. Der Rückgang war zwar nur leicht, allerdings gegen den Trend im Winter. Diese positive Entwicklung schlägt sich auch in der Arbeitslosenquote nieder, die im Kreis Esslingen mit 3,1 Prozent so niedrig war wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

„Das Jahr 2017 schließt auf dem Arbeitsmarkt sehr gut ab“, sagte gestern Thekla Schlör, Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur, die auch für den Kreis Esslingen zuständig ist. „Die Beschäftigung ist auf einem historischen Hoch, die Arbeitslosigkeit ist bei allen Personengruppen im Dezember weiter gesunken und die Einstellungsbereitschaft der Betriebe ist ungebrochen. Wir starten mit ausgesprochen günstigen Vorzeichen in ein neues Jahr.“ Auch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit - kurz: IAB - bestätige die sehr guten Aussichten für die Entwicklung des Arbeitsmarkts in den kommenden Monaten.

Zum Jahresende ist die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Esslingen weiter gesunken. Die Arbeitslosenquote betrug im Dezember 3,1 Prozent (Esslingen: 3,4 Prozent; Kirchheim: 3,0 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 2,6 Prozent und Nürtingen: 3,0 Prozent). „Die Quote im Landkreis Esslingen war seit ihrer Erhebung in dieser Form im Dezember 1997 noch nie so niedrig“, teilte eine Sprecherin der Göppinger Arbeitsagentur unserer Zeitung mit. Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 3,4 Prozent. Im Landkreis Esslingen waren im Dezember 9369 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 729 weniger als im Vorjahr.

In Baden-Württemberg blieb die Arbeitslosenquote konstant bei 3,2 Prozent. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Stuttgart mitteilte, waren 195 975 Menschen ohne Job. Das sind 1758 oder 0,9 Prozent weniger als im November. Im Vergleich zum Vorjahr fällt das Minus deutlich größer aus. Damals waren knapp 20 000 Arbeitslose mehr registriert, die Quote lag bei 3,6 Prozent. „Unser Arbeitsmarkt und unsere Wirtschaft befinden sich in einer sehr guten Situation“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Im Jahresdurchschnitt von 2017 sei mit 212 837 Arbeitslosen im Land der niedrigste Wert seit 1992 erreicht worden. Die Arbeitslosenquote lag im Schnitt bei 3,5 Prozent. Im Jahr 2016 waren es noch 3,8 Prozent, wie eine Sprecherin der Regionaldirektion mitteilte.

Die baden-württembergischen Arbeitgeber warnten mit Blick auf die Sondierungsgespräche von Union und SPD in Berlin vor Einschränkungen bei der Zeitarbeit und auch befristeten Arbeitsverhältnissen. „Denn das würde gerade den Schwächsten am Arbeitsmarkt, nämlich Langzeitarbeitslosen und Geringqualifizierten, den Einstieg in den Arbeitsmarkt erschweren“, sagte Arbeitgeber-Chef Rainer Dulger.

Im Dezember ging im Südwesten auch die Jugendarbeitslosigkeit zurück. Insgesamt waren 16 207 junge Männer und Frauen unter 25 Jahren ohne Stelle. Die Quote sank auf 2,3 Prozent. Vor einem Jahr habe sie noch 2,7 Prozent betragen. Die gute Konjunktur ist auch an der Zahl der offenen Stellen abzulesen: Im Dezember wurden für 106 686 Arbeitsplätze Bewerber gesucht. Das waren 15 199 mehr offene Stellen als vor einem Jahr.

Insgesamt waren in Deutschland im Dezember 2,385 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit. Das waren zwar weiterungsbedingt 17 000 mehr als im November, aber 183 000 weniger als im Jahr davor.