Der Köngener Gemeinderat darf sich freuen: Das Land unterstützt die Ortskernsanierung mit 700.000 Euro.
KöngenDie Sanierung des Ortskerns von Köngen geht voran. Das Land gewährt für die vorbereitenden Maßnahmen einen Zuschuss von 700.000 Euro aus dem Landessanierungsprogramm. „Die Ortsmitte ist Dreh- und Angelpunkt der Gemeinde“, sagte Bürgermeister Otto Ruppaner im Gemeinderat. Mit eingeschlossen ist das Gelände um die Lindenturnhalle am Ortseingang. „Hier soll ein besserer Anschluss an die Ortsmitte hergestellt sowie die komplette Eingangssituation aufgewertet werden“, erläuterte Ruppaner.
Auch die Eigentümer der Grundstücke sollen in das Projekt miteinbezogen werden. Insgesamt handelt es sich um eine Fläche von 6,78 Hektar. Mit den nun vom Gemeinderat einstimmig beschlossenen vorbereitenden Untersuchungen soll das städtebauliche, strukturelle und gestalterische Entwicklungspotenzial exakt ausgelotet werden. Damit beauftragt ist die Stadtentwicklung GmbH aus Stuttgart (Steg), die auch bereits das Vorabgutachten erstellt hat.
Für das Bauvorhaben „Wohngemeinschaft Spitalgarten“ der Sozialstation Wendlingen und des Krankenpflegevereins Köngen hat der Gemeinderat einstimmig die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplan beschlossen. Dass das Grundstück in der Gunzenhauserstraße 14, auf dem sich derzeit noch das alte Gemeindehaus steht und bei dem es eine große Freifläche gibt, die der benachbarte Kindergarten nutzt, praktisch zu 100 Prozent überbaut wird, stieß den Gemeinderäten allerdings bitter auf. „Es ist eine grenzwertige Bebauung“, bemängelte Günter Hoffelner (Freie Wähler). Aber das Vorhaben, eine ambulante Wohngemeinschaft für zwölf Menschen, seniorengerechte Wohnungen sowie Räume für den Krankenpflegeverein zu schaffen, sei sonst in der Ortsmitte nicht zu verwirklichen, räumte er ein. Auch Gerhard Gorzellik (SPD/Grüne) stellte sich im Namen seiner Fraktion hinter das Projekt: „Es gibt keine Alternative in Köngen.“ Hansjörg Schmauk (CDU) fügte an, er hoffe, dass sich das geplante dreigeschossige Gebäude gut in den Bestand einfüge und nicht zu massiv wirke.
Stadtplaner Robert Schneider von der Architektenpartnerschaft Stuttgart, der einen Bebauungsvorschlag vorstellte, betonte, dass das Projekt vor allen Dingen der Allgemeinheit zu Gute kommen wird: „Die Kombination aus ambulantem und betreutem Wohnen verfügt über einen besonderen Charme. Es ist eine bunte Mischung und passt gut in den östlichen Ortskern.“ Allerdings sei zu beachten, dass ein vorhabenbezogener Bebauungsplan zeitlich befristet ist. Darüber ist sich die Gemeinde aber bewusst. „Die Finanzierung steht noch nicht hundertprozentig, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass das Projekt durchgeführt wird“, sagte Bürgermeister Ruppaner.