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Elisabeth Maier zu verspäteten Flügen und Chaos an deutschen Flughäfen

Leinfelden-EchterdingenFast täglich sorgt das Chaos an deutschen Flughäfen für Schlagzeilen. Verspätungen im Luftverkehr nehmen drastisch zu, wie das Beispiel des Stuttgarter Flughafens zeigt. Dass jüngst an den Großflughäfen Frankfurt und München stundenlang der Betrieb sogar ruhen musste, weil Passagiere in den Sicherheitsbereich gelangten, zeigt, wie anfällig die Systeme sind.

Bei Sicherheitskontrollen an deutschen Flughäfen ist noch Luft nach oben. Zwar haben die Stuttgarter ihre immensen Verzögerungen vom vergangenen Jahr in den Griff bekommen. Bundespolizei und Flughafenbetreiber haben da ihre Zusammenarbeit intensiviert. In Köln wurde mit „Easy Security“ ein Pilotprojekt getestet, das mehrere Passagiere in einer Kontrolllinie ermöglicht. Nach ersten guten Erfahrungen könnte das Schule machen.

Unter verspäteten Flügen leiden Geschäftsreisende ebenso wie Urlauber. Die Pünktlichkeitsoffensive, die der Flughafen Stuttgart versucht, greift nur bedingt. Denn die Ursachen sind nicht zuletzt im überlasteten europäischen Luftraum zu suchen. Aufgabe der Verbände wie der Politik ist es, da für einheitliche Strukturen zu sorgen. Nicht zuletzt dank der Billigflieger können sich mehr Menschen Reisen leisten. Aber das darf nicht auf Kosten der Verlässlichkeit des Verkehrsmittels gehen. Da stehen alle Fluggesellschaften in der Pflicht: Wenn eine Maschine strandet oder verspätet ist, muss es ihre Aufgabe sein, einen zumutbaren Rücktransport zu organisieren und die Menschen zu angemessen entschädigen. Andernfalls gerät die ganze Branche in Verruf.