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Seit 2015 hat Ostfildern eine Klimaschutzmanagerin. Jetzt hat Julia Gürth über die Erfolge der vergangenen drei Jahre und ihre Vorhaben bis 2020 vor dem Ausschuss für Technik und Umwelt berichtet.

OstfildernDas städtische Klimaschutzmanagement in Ostfildern hat in den vergangenen drei Jahren etliche Projekte umgesetzt und erfolgreich gearbeitet. Dank einer Förderung von fast 120 000 Euro durch das Bundesumweltministerium hatte die Stadt 2015 eine Stabsstelle für das Klimaschutzmanagement mit einer Laufzeit von zunächst drei Jahren einrichten können. Die Klimaschutzmanagerin Julia Gürth hat jetzt im Ausschuss für Technik und Umwelt einen Überblick über ihre bisherige Tätigkeit und die nun in der Anschlussförderung bis 2020 durch den Bund folgenden Vorhaben skizziert.

26 Projekte aus dem städtischen Klimaschutzkonzept sind umgesetzt, zehn zusätzliche Projekte angeschoben, die insgesamt zu einer Kohlendioxid-Ersparnis von 20 400 Tonnen führten. Dabei wurden fast 5900 Mitwirkende und zehn Klimaschutzpartner ins Boot geholt und nicht zuletzt mehr als 46 000 Euro an zusätzlichen Fördermitteln für Klimaschutzvorhaben eingeworben. „Die vergangenen drei Jahre waren sehr arbeitsintensiv“, so Julia Gürth. Als die Stabsstelle Klimaschutzmanagement im Januar 2015 offiziell in die Arbeit einstieg, lag zwar bereits eine ganze Reihe an konkreten Vorschlägen vor. Doch Klimaschutzvorhaben entfalten eine nachhaltige Wirkung nicht am grünen Tisch, sondern nur in der Praxis. „Das Wichtigste war daher, die Bürger zu informieren und für den Klimaschutz zu begeistern, transparent zu machen, dass Klimaschutz ein Gemeinschaftsthema ist“, schilderte Gürth. Dies sei nicht zuletzt auch dank der Kooperation mit Partnern wie den Schulen und der Volkshochschule, dem Gewerbe, dem ADFC oder dem Sanierungsmanagement Parksiedlung gut gelungen.

Viele Bürger wurden durch Aktionen wie das Stadtradeln und andere Projekte im Rahmen der „Initiative Radkultur“ für das Thema eines klimaschonenden Nahverkehrs erreicht. Der Leuchtmittelmarkt, Veranstaltungen zur energetischen Gebäudesanierung, Thermografie-Spaziergänge in der Parksiedlung oder auch eine Energiespar-Schulung für Hausmeister in Kooperation mit dem städtischen Energiemanagement brachten große Erfolge. Gürth: „Sehr gut wurde das Projekt zur Modernisierung von Heizungs-Umwälzpumpen angenommen. Innerhalb von nur drei Monaten wurden 50 Pumpen ausgetauscht. Im Vergleich zu anderen Kommunen waren wir da sehr erfolgreich.“ Auch mit den Schulen wurde intensiv kooperiert. So hat die Stabsstelle Unterrichtsstunden gestaltet. Die Heranführung an das Thema stand auch bei einem Informations- und Mitmachangebot für Familien beim Drachenfest im Scharnhauser Park im Vordergrund. Dabei seien sehr viele Kinder und ihre Eltern erreicht worden.

Da die Förderung des städtischen Klimaschutzmanagements durch den Bund mit rund 56 800 Euro für weitere zwei Jahre gesichert ist, sollen nun weitere Projekte, vor allem in den Bereichen nachhaltige Mobilität und Energieversorgung, angeschoben werden. Damit soll ein Sparziel von etwa 32 200 Tonnen Kohlendioxid angestrebt werden. So will sich Julia Gürth um eine weitere Stärkung des Radverkehrs, um den Ausbau und die Vernetzung des Carsharings und den weiteren Aufbau eines energieeffizienten kommunalen Fuhrparks bemühen. Im Energiebereich stehen der Ausbau der Nahwärmeversorgung und eine Informationskampagne über die Vorteile von Mini- und Mikro-Blockheizkraftwerken auf der Agenda. „Der Klimaschutz ist ein Langzeitthema und es wird arbeitsintensiv bleiben“, fasste Julia Gürth zusammen.