An Melkengestellen können sich Schüler im Melken üben. Dabei stellen sie fest, wie mühsam das ist. Foto: oh Quelle: Unbekannt

Von Peter Eltermann

So kann es gehen: Man hofft und bangt bis zum Letzten und dann kommt es schlussendlich doch anders, als man es sich gewünscht hat. So geschehen beim Frühjahrskonzert des Schüler-Sinfonieorchesters im Kubino in Nellingen. Die beiden Dirigenten Johannes Ehret und Siegfried Härer konnten krankheitsbedingt nicht am Pult stehen, sie wurden jedoch großartig von ihren Kollegen Sandra Niehaves und Rainer Kellmayer vertreten. Dem erwartungsvollen Publikum wurde dank dieses Einsatzes, von dem die beiden erst sehr kurzfristig erfahren hatten, ein tolles Konzert geboten, bei dem es keinerlei Abstriche gab.

Doch der Reihe nach. Die jüngsten Musiker spielten in einem kleineren Nachwuchsorchester. Unter der Leitung von Angela Schüssler eröffneten die so genannten „Streichhölzer“ den Abend mit einem schwungvollen Arrangement des bekannten Gospelstücks „Go down, Moses“, gefolgt von den beiden Popsongs „Crocodile Rock“ und „Secret Agent Man“. Beachtlich, was die jungen Instrumentalisten schon auf die Bühne brachten. Bereits hier zeigte sich das kollegiale Miteinander der Dirigenten, indem Sandra Niehaves wie selbstverständlich selbst zur Geige griff und Angela Schüssler dadurch entlastete, dass sie die durch weitere Krankheitsfälle ausgedünnte Reihe der ersten Geigen unterstützte. Begeisterter Applaus entließ die jüngsten Musiker.

Dann wurde es voll auf der Bühne, als das große Schüler-Sinfonieorchester den Rest des Abends bestritt. Dieses setzt sich aus Schülern der Musikschulen Denkendorf, Neuhausen und Ostfildern sowie aus dem Heinrich-Heine- und dem Otto-Hahn-Gymnasium zusammen. Die Schüler faszinierten durch Klangvielfalt und handwerkliches Können. Für Siegfried Härer, der eigentlich Charles Gounods Sinfonie Nr. 1 D-Dur dirigieren sollte, sprang Sandra Niehaves ein, und sie führte das Orchester bei diesem recht heiter gestimmten Werk des großen französischen Komponisten zu großen Leistungen. Beeindruckte bereits Niehaves Leistung als charmante und sensible Dirigentin, so setzte Rainer Kellmayer noch eins drauf. Mit kraftvollem und sehr exaktem Dirigat spornte er die Musiker bei Johannes Brahms Ungarischen Tänzen, die er statt Johannes Ehret leitete, zu Höchstleistungen an. Bei Nino Rotas „The Godfather“ glänzte Moritz Lang daraufhin als Solotrompeter.

Ungewöhnlich, aber sehr gelungen waren die folgenden zwei Stücke, die ein Streichquartett bestehend aus Carlotta Keppler, Kathrin Empacher sowie Johanna und Jakob Schüssler darbot. Den glanzvollen Schluss setzte wieder das große Orchester mit Filmmusik aus „Apollo 13“ und der „Forrest Gump Suite“. Erst nach zwei Zugaben wurden die Musikerinnen und Musiker von den Zuhörern von der Bühne entlassen.