Foto: Roberto Bulgrin/bulgrin - Roberto Bulgrin/bulgrin

Das Passagierwachstum am Flughafen hat eine Kehrseite. Mehr Fluggäste bedeutet auch mehr Flugbewegungen – und das belastet die Anwohner des Flughafens. Elisabeth Maier fordert von der Politik, über den Wegfall von Kurzstreckenflügen und über die Kerosinsteuer nachzudenken.

Kreis Esslingen Dass der Landesflughafen mit elf Millionen Passagieren Rekorde bricht, ist rein wirtschaftlich betrachtet eine gute Nachricht. Das haben die Direktoren Arina Freitag und Walter Schoefer durch eine Strategie geschafft, die auf maßvolle Ausweitung des deutschen und des europäischen Streckennetzes setzt. Bei den Anwohnern des Flughafens auf den Fildern, im Neckartal und im Schönbuch löst die Meldung aber nicht nur Freude aus.

Menschen in Flughafennähe leiden unter dem Lärm der Maschinen. Doppelt hart trifft sie die Nachricht, dass auch die Zahl der Bewegungen um sieben Prozent gestiegen ist. Fluggesellschaften setzen wieder kleineres Gerät ein. Mit Lärmmessungen und mit passivem Schallschutz tut der Flughafen einiges für die Betroffenen.

Das ist aber nicht genug. Die Politik muss Sorgen der Menschen ernst nehmen. Denkverbote darf es nicht geben. Zumal der Flughafen ein vorbildliches Nachhaltigkeitskonzept hat. Ein Verzicht auf Kurzstreckenflüge nach München und Frankfurt, zumindest deren Reduzierung, ist eine Möglichkeit. Wenn der Filderbahnhof kommt, bietet der Zug nicht nur zum Drehkreuz-Flughafen Frankfurt, sondern auch nach München gute Alternativen. Eine Kerosinsteuer ist, auch mit Blick auf die Klimaschädlichkeit des Fliegens, bundespolitisch bedenkenswert.