Im neuen Salzlager hat die Straßenmeisterei große Vorräte an Streusalz. Foto: Krytzner Quelle: Unbekannt

Etwa 400 Kilometer Straße betreut die Straßenmeisterei Deizisau. Im neuen Streusalzlager in Baltmannsweiler finden über 800 Tonnen Salz Platz. Zurzeit herrscht Schichtbetrieb für die 34 Mitarbeiter der Straßenmeisterei. Sie stehen Tag und Nacht für den Einsatz gegen Schnee und Straßenglätte bereit.

Von Thomas Krytzner

Lange war das neue Streusalzlager am ersten Kreisverkehr in Baltmannsweiler vielen Einheimischen ein Dorn im Auge, vor allem im Ortsteil Hohengehren. Es passe nicht in die Umgebung. Gerade jetzt zur Winterzeit mit vermehrt schneebedeckten und eisglatten Straßen sind viele Verkehrsteilnehmer froh, dass die Räumfahrzeuge dort ihre Mischung aus Sole und Streusalz laden können und damit für sichere Straßen sorgen. „Es gab zwar häufiger Glätte auf den Straßen und die Kräfte waren bald jede Nacht im Einsatz“, berichtet Klaus Bredschneider, Leiter der Straßenmeisterei Deizisau. Dennoch sieht er den bisherigen Winter gelassen: „Es blieb entspannt.“

Im Winter herrscht Schichtbetrieb und die Winterdiensteinsatzleiter sind rund um die Uhr erreichbar, damit die Polizei gefährliche Straßensituationen melden kann. Ebenso haben die Schneeräumer die Glatteiswarnanlage auf der B 27 im Auge. Der normale Betrieb fängt morgens um halb vier an und endet kurz vor Mitternacht. „Wenn aber Ereignisse kommen, stehen wir Gewehr bei Fuß“, betont Bredschneider.

Das Salzlager in Baltmannsweiler ist eines von vieren, die zum Bezirk der Straßenmeisterei Deizisau gehören. In Stuttgart-Möhringen und Uhingen stehen zwei weitere Lager, die jeweils 1000 Tonnen Streusalz fassen, und in Deizisau gibt es das größte Salzlager mit 1200 Tonnen Fassungsvermögen. Insgesamt 37 Mitarbeiter sorgen bei der Straßenmeisterei für sichere Straßen, vier davon betreuen das Büro in Deizisau.

Die 17 Räumfahrzeuge, davon drei kleinere für Geh- und Radwege, sind stets einsatzbereit, erklärt Klaus Bredschneider. Sechs Fahrzeuge gehören der Meisterei, elf stellen Fremdfirmen zur Verfügung. Die Standard-Fahrzeuge fassen rund 4000 Liter Sole und sechs Kubikmeter Streusalz. Beim Ausstreuen werden die beiden Ladungen vermischt. „So bleibt die Salzlösung auf der Straße haften und kann das Eis schmelzen.“ Wenn die Räumfahrzeuge unterwegs sind, verteilen sie jedoch nicht durchgängig Salz. „Nur an den exponierten Stellen wird gestreut. Eine komplette Streuung kommt eher selten vor“, sagt Bredschneider.

Früher wurde zum Streuen nur Trockensalz verwendet. Das wurde aber vom nachfolgenden Verkehr wieder von der Straße gefegt. Deshalb hat sich die Straßenbauverwaltung vor 30 Jahren entschieden, auf Feuchtsalztechnik umzustellen. Die Vermischung hat den Vorteil, dass nur noch halb so viel Salz nötig ist. Für die Räumfahrzeuge sind Schnee und Glätte heutzutage kein Problem. Bredschneider erinnert sich: „Vor ein paar Jahren war es auf der B 313 bei Eisregen so glatt, dass selbst die Schneepflüge wegrutschten. Aber das sind Ausnahmesituationen.“ Wenn sich der Verkehr staut, haben auch die Räumfahrzeuge kaum eine Chance durchzukommen. „Wir können nicht überall gleichzeitig sein“, betont er. Daher kommt es vor, dass Fahrzeuge feststecken, bevor der Streudienst da ist.

Der Kreishauptstraßenmeister stellt Veränderungen am Winter fest. „Es gibt deutlich weniger Schnee. Dafür haben wir mehr mit Reif- und Eisglätte zu kämpfen.“ Ein Problem bildet gefrierende Nässe bei Temperaturwechseln.

Für die sichere Fahrweise im Straßenverkehr hat Klaus Bredschneider Tipps: „Rücksichtsvoll fahren, die Geschwindigkeit anpassen und den Räumfahrzeugen den Vortritt lassen.“