(gg) - Besucher dürfen weiterhin die Innenfassade des Hundertwasserhauses in Plochingen besichtigen. Das machen Hausverwaltung und Eigentümer nun deutlich. Zwei kleine Hinweisschilder haben in den vergangenen Wochen für Unruhe gesorgt, weil sie den Eindruck eines generellen Zugangsverbotes vermittelten.

Die Schilder hingen seit Januar an den Treppenaufgängen zum Innenhof der Anlage „Wohnen unterm Regenturm“ und sind dieser Tage wieder abgehängt worden. Besonders einer der Eigentümer, Werner Hofbauer, wehrte sich vehement dagegen, der Öffentlichkeit nicht mehr zu erlauben, den Innenhof bis zum umzäunten Privatbereich zu begehen, um die von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Fassade zu besichtigen. Die Hausverwaltung und der Eigentümerbeiratsvorsitzende sprechen dagegen von einem Missverständnis, das nun aufgeklärt werden soll.

Anlass für die Hinweisschilder war, dass besonders an warmen Tagen die Treppenaufgänge von Jugendlichen belagert werden, die dort Müll hinterlassen und auch in den Abendstunden Lärm machen. Das wollen die Anwohner verhindern - auch Werner Hofbauer. Da Ordnungsamt und Polizei keine Handhabe hatten, den jungen Leuten den Aufenthalt zu verweigern, mussten entsprechende Schilder angebracht werden. Einstimmig hatten die Eigentümer sie im vergangenen Jahr beschlossen - allerdings in anderer Formulierung, sagt Hofbauer.

Auf den umstrittenen Schildern war am Ende zu lesen: „Privatgrundstück - Betreten und Aufenthalt nicht gestattet. - Ausnahme: nur Führungen der Stadt Plochingen. - Zugang zu Ärzten etc. zu Öffnungszeiten frei. - Zuwiderhandlungen werden angezeigt“. „Die Wahl der Worte ist nicht glücklich“, sagt auch Verwaltungsbeiratsvorsitzender Klaus Müller, der seit Eröffnung im Haus wohnt: Die Touristen, die sich einfach kurz den Innenhof ansehen wollen, sind ihm zufolge weiter willkommen. Auf der nächsten Eigentümerversammlung soll über einen neuen Text beraten werden.