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Am Sonntag ist in Aichwald Bürgermeisterwahl. Sechs Kandidaten und eine Kandidaten wollen die Nachfolge von Nicolas Fink antreten. Fällt die Entscheidung bereits im ersten Wahlgang?
Aichwald Die Wahl eines neuen Bürgermeisters ist für eine Gemeinde immer eine wichtige Sache. Aber die Wahl an diesem Sonntag in Aichwald findet über den Schurwald-Ort hinaus Interesse. Dass sich sechs Kandidaten und eine Kandidatin zur Wahl stellen, hat schon Seltenheitswert. Und das, nachdem man sich lange Zeit gewundert hat, warum sich gar niemand bewirbt. Notwendig wird die Wahl in diesem Jahr, weil Nicolas Fink – im Juli 2014 mit 96,5 Prozent im Amt bestätigt – zum Jahreswechsel für den SPD-Abgeordneten Wolfgang Drexler in den baden-württembergischen Landtag gezogen ist.
Auch der berufliche Hintergrund der Kandidaten ist ungewöhnlich. Mit Lorenz Kruß bewirbt sich nur einer, der schon in einer kommunalen Verwaltung tätig ist. Der 53-Jährige ist aber insofern kein typischer Kandidat, als er schon seit 2012 Bürgermeister der Stadt Aichtal ist und von dort weg will. Kruß sitzt für die Freien Wähler im Esslinger Kreistag.
Als erster hat Andreas Jarolim seine Bewerbung öffentlich bekannt gegeben. Der 34-Jährige kommt aus Esslingen und arbeitet als Konzessionsmanager bei der Netze BW, einer Tochter des Energiekonzerns EnBW. Er war bis 2016 Finanzreferent im Kreisverband der Jungen Union und gehört dem Vorstand des CDU-Stadtverbands Esslingen an.
Aus dem Ortsteil Aichelberg kommt Kandidat Michael Reinhardt. Der 53-jährige Diplom-Finanzwirt arbeitet bei der Bundeszollverwaltung in Stuttgart. Zuvor war er zwölf Jahre Zeitsoldat bei der Bundeswehr.
Ebenfalls in Aichelberg wohnt Michael Wild. Der 41-Jährige, der aus Rheinland-Pfalz stammt, arbeitet als Entwicklungsingenieur bei einem Automobilhersteller in der Region Stuttgart und leitet dort ein Team von acht Mitarbeitern.
Der dritte Bewerber aus Aichwald heißt Marc Oliver Schweizer. Er ist parteilos, 45 Jahre alt, gelernter Augenoptiker und heute Prokurist und bei einem Esslinger Reifenhändler und Tuningspezialisten.
Kandidat Thomas Reiser wohnt in Esslingen, ist 41 Jahre alt und Ingenieur für Elektronik und für Informatik. Der Ingenieur arbeitet für eine mittelständische Firma in Böblingen.
Ilona Maier hatte als Erste ihre Unterlagen ans Rathaus geschickt, wollte aber ihren Namen noch nicht veröffentlichen. Dann zog die 42-Jährige aus dem Schwarzwald ihre Bewerbung zurück, erneuerte aber ihre Kandidatur wieder. Als Berufsbezeichnung gibt sie Hausfrau an. Zuvor war sie Verkäuferin, Hilfslehrerin und sie führte zeitweise ein eigenes Reisebüro.
Auf dem gedruckten Wahlzettel stehen allerdings noch zwei weitere Kandidaten, die ihre Unterlagen abgegeben hatten, dann aber ihre Bewerbung wieder zurückgezogen haben. Das ist zum einen Michael Hallwachs aus Aichwald, ein 36-jähriger Diplom-Betriebswirt. Der andere heißt Matthias Fuhrmann (58), wohnt in Lobenrot, ist Musiker und Lehrer. Beide erklärten vor der EZ-Veranstaltung in der Schurwaldhalle, sie möchten sich nicht mehr bewerben. Gleichwohl können die Wähler ihre Kreuzchen noch dort machen. Theoretisch kann zudem jeder Wähler selbst einen Namen auf den Stimmzettel setzen.
Beim ersten Wahlgang muss ein Bewerber mehr als 50 Prozent der gültigen Stimmen erhalten, um in das Amt gewählt zu werden. Schafft das keiner der Kandidaten, findet am Sonntag, 31. März, ein zweiter Wahlgang statt. Dann reicht die einfache Mehrheit, um neuer Bürgermeister von Aichwald zu werden.
Hauptamtsleiter Stefan Felchle rechnet damit, dass am Sonntagabend das Ergebnis bis um 19 Uhr feststehen wird. Wahlberechtigt sind etwa 6100 Bürger. In den fünf Ortsteilen Aichelberg, Aichschieß, Krummhardt, Lobenrot und Schanbach wohnen rund 7500 Einwohner.