Foto: Katja Eisenhardt - Katja Eisenhardt

Eine Woche lang sind viele Schülerinnen und Schüler der Breitwiesenschule zu Fuß gegangen. Die Aktion, bei der sich die Klasse 4a den Sieg erlaufen hat, war ein voller Erfolg.

HochdorfTara, Güllü und Ben (alle 9 Jahre alt) gehen alle in die Klasse 4a der Hochdorfer Breitwiesenschule und gehören damit zu den Siegern der Aktionswoche „Zur Fuß zur Schule“, die in dieser Woche stattfand. Die 25 Schülerinnen und Schüler der 4a sind dabei besonders fleißig gewesen. Alle sind die komplette Aktionswoche über zu Fuß in die Schule gekommen. Für Tara, Güllü und Ben ist das ganz normal. „Ich bin schon immer in die Schule gelaufen. Ich wohne in der Nähe der Apotheke, das ist nicht weit“, erzählt Tara. Auf den Weg macht sie sich unter anderem mit ihrem jüngeren Bruder und ihrer Klassenkameradin Güllü, die ums Eck von ihr wohnt.

„Laufen ist für uns gesund“

Ben marschiert jeden Tag im Ortsteil Ziegelhof los in Richtung Grundschule. Unterwegs trifft er schon nach kurzer Zeit ein paar Freunde, „so macht das Laufen erst recht Spaß“, sagt der Neunjährige. Gefahren werde er nur, wenn er mal mehr zu tragen habe, fügt Ben hinzu, „zum Beispiel an meinem Geburtstag, wenn ich noch Kuchen oder Muffins mit in die Schule bringe.“ Die drei sind auch keine reinen Schönwetter-Läufer, wie sie betonen. Regen oder Kälte seien doch ganz egal, findet Tara, „dann muss man sich halt wärmer anziehen.“ Dass sie mit dem Laufen einen wichtigen Beitrag für die Umwelt leisten, wissen die Viertklässler schon ganz genau. „Die schlechte Luft, die das Auto rauspustet, ist nicht gut. Und außerdem ist Laufen für uns ja auch gesund“, erklärt Tara. Gegen Ende der vierten Klasse steht dann der Fahrradführerschein auf dem Programm. Dann wollen die drei auch ab und zu in die Schule radeln.

Zur Aktionswoche „Zu Fuß zur Schule und in den Kindergarten“ haben bundesweit bereits zum achten Mal das Deutsche Kinderhilfswerk und der ökologische Verkehrsbund Deutschland aufgerufen. Die Hochdorfer Grundschule beteiligte sich auf Initiative von Lehrerin Rachel Hofmann mit allen Klassen. Die ganze Woche über sammelten die Schüler dabei Fuß-Stempel. Zum Abschluss am gestrigen Freitag wurde ausgewertet, welche Klassen am meisten Fußgänger hat. Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Klassen 1a und 3b. Für viele sei es schon vor der Aktion selbstverständlich gewesen, zur Fuß zur Schule zu kommen, „die anderen wollten wir nun auch noch mit ins Boot holen“, erklärt Rachel Hofmann. Ziel sei es zum Einen, den Autoverkehr im Ort zu reduzieren und dazu zu animieren, kurze Strecken nicht mit dem Auto zurückzulegen. Zum Anderen sollen die Schüler ihren Ort zu Fuß besser kennenlernen.

Die Kinder kommen wacher an

„Die freiwillige Aktion wurde sehr positiv aufgenommen, sowohl von den Eltern, als auch den Kindern“, freut sich Hofmann. Neben dem Umweltbeitrag und der Reduzierung des Bring- und Holverkehrs an die Schule seien auch bei den Kindern einige positive Effekte zu beobachten, berichtet die Klassenlehrerin. So hätten sich teils richtige Laufgemeinschaften gebildet, es wurden Kontakte geknüpft, auch zwischen unterschiedlichen Altersstufen. Nicht zuletzt werde auf dem Schulweg die Sozialkompetenz trainiert. „Gibt es einen Konflikt, klären ihn die Kinder direkt untereinander. Zudem werden sie selbstständiger, wenn sie sich selbst auf den Weg in die Schule machen und nicht direkt davor abgesetzt werden. Auch die Teamfähigkeit ist ein Aspekt, denn man läuft in der Gruppe und muss sich somit auf andere einstellen“, zählt Hofmann auf.

Gesund sei das Ganze natürlich zudem, denn die Kinder seien an der frischen Luft, bewegen sich und kämen dadurch sichtbar wacher an der Schule an. Die Aktionstage sollen an der Breitwiesenschule auf jeden Fall wiederholt werden: entweder schon im Herbst oder Winter, sodass auch in der dunkleren und kälteren Jahreszeit dazu animiert werde, zu Fuß zur Schule zu kommen. Oder spätestens zum neuen Schuljahr.

Infos zur bundesweiten Aktionswoche: www.zu-fuss-zur-schule.de