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Was sagen Teilnehmer des CDU-Kreisparteitags zur GroKo? EZ-Mitarbeiter Peter Dietrich hat sich umgehört.

Kreis EsslingenWas sagen Teilnehmer des CDU-Kreisparteitags zur GroKo? EZ-Mitarbeiter Peter Dietrich hat sich umgehört.

Cornelia Maria Zink: „Ich erwarte von der GroKo auf jeden Fall einen höheren Pflegeschlüssel“, sagt die Nürtingerin. Als Lehrerin für Pflegeberufe kennt sie die erschreckende Situation sehr gut: „Die ganze Pflegesituation ist wie ein Vulkan, da verpufft dieses Angebot wie ein Tropfen Wasser.“ 8000 neue Pflegekräfte, das wäre in Deutschland eine halbe Pflegekraft pro Einrichtung. „Das bringt gar nichts. Eine Pflegekraft versorgt derzeit morgens von sechs bis acht oder neun Uhr zwölf Personen. Das sind pro Bewohner nur zehn oder 15 Minuten. Da muss man sich vorstellen, wie lange ein Mensch braucht, wenn er sich selbst pflegt.“

Werner Schmidt, Rentner aus Unterlenningen, ist bei der GroKo sehr skeptisch. „Wenn die Nahles die Chefin von der SPD wird, ist die GroKo nach spätestens zwei Jahren tot. Dann fordert sie Neuwahlen. Die SPD-Leute sind machtbesessen. Die wollen jetzt Regierungserfahrung bekommen mit dieser Sache, dann wird sie gekillt.“

Uwe Alt, Regionalbereichsleiter bei der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen: für ihn steht der Wunsch nach Stabilität im Vordergrund. „Die GroKo kommt, ich hoffe das wenigstens. Wir brauchen eine stabile Mehrheit. Eine Minderheitsregierung geht für ein so großes Land, wie wir es sind, nicht. Die Lokomotive von Europa braucht Stabilität.“

Elmar H. Müller, ehemaliger Bundestags-Abgeordneter, sieht die GroKo als ein Übergangsmodell. „Die CDU kommt, wenn sie ihren stabilisierenden Faktor beibehalten will, im Moment an Frau Merkel nicht vorbei.“ Kritik sei berechtigt, aber es gebe derzeit niemanden, der sie ersetzen könne. „Deshalb müssen jetzt mindestens zwei Jahre in dieser GroKo gemeinsam gestaltet werden. Dann muss sich die GroKo überlegen, ob sie sich nicht aus Gründen der parlamentarischen Demokratie und der Abwechslung möglicherweise zu vorzeitigen Neuwahlen entschließt. Es wäre mein Wunsch.“ Bis dahin müsse die CDU „personell eine Alternative gestaltet haben“, aber auch ein neues Grundsatzprogramm erarbeiten. „Die Partei muss sich wieder in einem gemeinsamen Programm finden. Es ist notwendig, sich durch eine Parteidiskussion ein gemeinsames Ziel zu setzen. Dieser Weg, das hat sich heute gezeigt, ist emotional durchaus vorbereitet.“

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