Der Feuerwehrnachwuchs hat sich im Zeltlager zur Eröffnungsfeier aufgestellt. Foto: Krytzner Quelle: Unbekannt

Von Thomas Krytzner

Dort wo sonst Motocrossmaschinen in den Horben in Aichwald knattern, sind dutzende Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr aufgefahren. Grund war jedoch kein Löscheinsatz, sondern das 13. Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr. Mehr als 600 junge Retter kamen mit ihren Begleitern von Freitag bis Sonntag auf das Motocross-Gelände. „Die Teilnehmerzahl ist erfreulich, 38 Jugendgruppen aus dem Landkreis Esslingen sind dabei“, sagte Kreisjugendwart Uwe Steck.

„Unsere Jugendfeuerwehr gibt es seit 25 Jahren. Das war Grund genug für den Jugendfeuerwehrwart, Simon Schäfer, das Zeltlager nach Aichwald zu holen“, erklärte Bürgermeister Nikolas Fink bei der Begrüßung der Jugendlichen. Der Kreisverbandsvorsitzende Bernd Müller wünschte den Teilnehmern ein spannendes und schönes Lager und Kreisbrandmeister Bernhard Dittrich freute sich, dass erstmals Mitglieder des Technisches Hilfswerks (THW) mitmachten. Das Zeltlager findet alle zwei Jahre statt. Sogar aus Leipzig kamen drei Abordnungen. Durch Partnerschaften mit Jugendfeuerwehren kam die Einladung für die sächsischen Retter zustande.

Für den Feuerwehrnachwuchs war einiges geboten. Gleich am Freitagabend gab es nach der Eröffnungsfeier, die vom Spielmannszug der Feuerwehr Ostfildern musikalisch begleitet wurde, eine Dorfrallye. Mit Helm und Handschuhen ausgestattet, machten sich die Jugendgruppen auf, um bei einer Wanderung an verschiedenen Standorten Aufgaben zu bewältigen. Sie übten den Umgang mit der Säge an einem Baumstamm oder transportierten Wasser in einer Plane. An einer weiteren Station galt es, Bälle in einer ausgelegten Zielscheibe zu platzieren. Schnelligkeit war beim Anziehen der Uniform gefordert. Die Jugendlichen hatten viel Spaß. Das war ein Ziel des Zeltlagers.

„Es ist uns wichtig, dass sich die Jugendlichen untereinander kennenlernen und Kontakte knüpfen können“, sagte die Fachgebietsleiterin für Ausbildung und Lehrgänge, Anika Beck. Dafür sorgten auch die Veranstaltungen mit Spaßfaktor. So gab es am Samstag ein Lagerfeuer und eine Disco mit Karaoke-Party. Höhepunkt war die Lagerolympiade, bei der es hauptsächlich um Feuerwehrarbeit ging. „Da gilt es, Quizfragen zu beantworten, sich im Kugelstoßen zu messen, einen Löschaufbau darzustellen oder im Sprint Geschwindigkeit zu zeigen“, verriet Anita Beck. In Workshops konnten die jungen Retter dem THW und der DRLG über die Schulter schauen. In den Jugendfeuerwehren engagieren sich viele Mädchen. Die Gründe sind mannigfaltig. Lara Gerlach ist mit Eifer bei der Feuerwehr Frickenhausen dabei. „Vater und Bruder sind schon lange dabei und mir war es von Anfang an klar, da will ich mitmachen.“ In der dortigen Jugendfeuerwehr gebe es vier Mädchen. „Das funktioniert mit den Jungs sehr gut. Wir haben einen guten Zusammenhalt.“ Bei Einsätzen war Lara schon dabei, allerdings nur als Zuschauerin.

Die junge Retterin tanzt auch gerne und spielt Fußball, aber „die Jugendfeuerwehr würde ich für nichts aufgeben“. Lena Eichele von der Jugendfeuerwehr Aichtal ist seit drei Jahren dabei und mag die Übungen am liebsten. Sie kam durch ihren Vater zur Wehr. Hendrik Smaal und Bijan Schulz gehören ebenfalls zur Aichtaler Wehr und freuten sich darauf, im Zeltlager andere Retter kennenzulernen und an der Lagerolympiade teilzunehmen. Kristina Nikkel ließ sich von den Erzählungen ihres Bruders inspirieren. „Ich bin seit drei Jahren bei der Jugendfeuerwehr Weilheim. Menschen retten gehört zu meinen Lieblingsübungen.“