Zahlen mit dem Smartphone – das wird immer beliebter. Ein persönlicher Kontakt mit der Bank bleibt aber wichtig. Foto: Stotz - Stotz

Die Volksbanken im Kreis stehen sehr gut da. Neben guter Geschäftszahlen haben sie ihr digitales Angebot ausgebaut. Mit Erfolg: Immer mehr nutzen das Onlinebanking und bezahlen mit dem Smartphone.

Kreis EsslingenDie Bezirksvereinigung der Volks- und Raiffeisenbanken im Landkreis Esslingen (BZV) blickt zufrieden auf das Geschäftsjahr 2018. Wie Heinz Fohrer, BZV-Vorsitzender und Vorstandsmitglied der Volksbank Esslingen, bei einer Pressekonferenz erläuterte, verzeichneten die neun Volksbanken im Kreis im Kreditgeschäft, bei den Kundenanlagen und in der Bilanz mit einem Plus von jeweils mehr als fünf Prozent „ein sehr gutes Wachstum“. „Die Volksbanken im Kreis haben ihre Hausaufgaben gemacht und konsequent begonnen, die einzelnen Häuser für die Zukunft zu rüsten. Und wir stellen fest, dass unsere Mitglieder und Kunden dies gut angenommen haben. Die neun Banken konnten ihre Marktposition im Landkreis weiter stärken“, sagte Heinz Fohrer bei der Vorstellung der Geschäftsentwicklung der in der BZV zusammengeschlossenen Banken. So ist nach den Zahlen der BZV das Volumen der Kundenkredite im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent auf fünf Milliarden Euro gestiegen, die Kundenanlagen wuchsen um 5,7 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro an, und auch die Bilanzsumme weist ein Plus von 5,7 Prozent aus und ist auf 7,7 Milliarden Euro gestiegen. Der Bilanzgewinn ist bei einem Minus von 1,1 Prozent mit 13,8 Millionen Euro notiert, was mit dem Auslaufen alter Kredite zusammenhängt, die deutlich höher verzinst waren als die aktuellen. „Dem wollen wir mit Produktivitätssteigerungen begegnen“, insbesondere bei der im Vorjahr ausgerufenen Digitalisierungsoffensive der Banken seien „die Hausaufgaben gemacht“ worden, sagte Fohrer.

Wie Martin Winkler, Vorstandsmitglied der BZV und der Volksbank Kirchheim-Nürtingen erklärte, wurde das digitale Angebot auf nunmehr rund 80 Bankleistungen weiter ausgebaut. „Die Nutzung der Online-Dienste ging steil nach oben“, sagte Winkler. So verzeichnet das Online-Banking einen Zuwachs von 7,6 Prozent, die Zahl der Nutzer eines elektronischen Postfachs stieg um 23,6 Prozent und das Angebot des kontaktlosen Bezahlens per Kreditkarte auf dem Smartphone verzeichnete gar einen Anstieg von knapp 106,7 Prozent.

Bruno Foldenauer, stellvertretender BZV-Vorsitzender und Vorstandssprecher der VR-Bank Hohenneuffen-Teck, verwies darauf, dass sich die genossenschaftlichen Banken trotz ausgebauter digitaler Leistungen wesentlich von Online-Direktbanken unterscheiden. „Die Digitalisierung wird genutzt, ohne die Nähe zu den Menschen aufzugeben. Wir sind weiterhin persönlich da“, sagte er. Zwar ändere sich das traditionelle Bankgeschäft, die Kundenfrequenz wegen der kleinen Alltagsgeschäfte etwa gehe in den Filialen zurück, doch der Bedarf an Beratung bei komplexeren Fragen wie einem Hauskauf nehme zu. „Die Kunden erwarten ein individuelles Konzept, deshalb wird die Beratungszeit kreisweit weiter ausgebaut“, sagte Foldenauer.. Die Volksbanken hätten zudem soziale Projekte und Vorhaben von Vereinen mit insgesamt 614 000 Euro gefördert.

Mit Blick auf die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen seien im abgelaufenen Geschäftsjahr bei einigen Kunden Unsicherheiten aufgekommen, sagte Fohrer. Die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB sei nicht förderlich, tue den Sparern weh und treibe Immobilienpreise und die Mieten nach oben. „Die Handelspolitik der USA verunsichert und fördert nicht gerade ein vertrauensvolles wirtschaftliches Miteinander, ebenso ein drohender ungeregelter Brexit. Aber von einer Rezession sind wir in der Region weit entfernt. Das Niveau wird auch 2019 gehalten“, prognostizierte Fohrer und stellte fest, es werde mancherorts „auf sehr hohem Niveau gejammert“.