Breitwiesenschule in Hochdorf Foto: Archivbild: Bulgrin

Hochdorf (rok) – Die Hochdorfer Breitwiesenschule soll ein Konzept für eine verpflichtende Ganztagsschule erarbeiten. Die Gemeindeverwaltung werde den Beschluss des Gemeinderats an die Schule weiterleiten, teilte Bürgermeister Gerhard Kuttler auf Anfrage der EZ mit. Seine Stellungnahme erreicht die Redaktion erst am Dienstagabend. Der Beschluss sorgt in Hochdorf derzeit für erhebliche Unruhe (siehe EZ vom 13. September).

Nachdem das Konzept zusammen mit der Gemeinde erstellt wird, müssen die Elternvertreter angehört werden. Je nach Konzept erfolgt eine erneute Bedarfsabfrage der Eltern. Danach kann der Antrag beim Staatlichen Schulamt gestellt werden. Voraussetzung dafür sei ein Beschluss der Schulkonferenz, die paritätisch mit Lehrern und Elternvertretern besetzt sei, erklärt Bürgermeister Kuttler. Am Ende entscheide das Kultusministerium darüber, ob der Beschluss umgesetzt werde.

„Aufschrei unumgänglich“

Dringender, so betont Kuttler, sei aber das, „was die Eltern ohnehin mit Dreiviertelmehrheit wollen“: die Weiterentwicklung der flexiblen Schulkindbetreuung. Sie platze aus allen Nähten. Man könne nicht bis zum Schuljahr 2020/21 warten. Deshalb werde man diesen Beschlussantrag bald wieder in den Gemeinderat bringen.

Kuttler bleibt dabei, der Beschluss des Gemeinderats gegen die Dreiviertelmehrheit der Eltern in einer repräsentativen Umfrage sei ein „ungeheuerlicher Vorgang“. Kuttler: „Da war ein gehöriger Aufschrei des Bürgermeisters unumgänglich.“ Das würden ihm auch „die unzähligen durchweg positiven Reaktionen“ aus der Bürgerschaft zeigen.

„Endlich zusammenraufen“

Auf die Frage, wie das Vertrauen zwischen Bürgermeister und Gemeinderat wieder hergestellt werden könne, erklärte Kuttler, es habe nach der Bürgermeisterwahl eine extern begleitete Aussprache in großer Runde gegeben. Zudem habe er allen Gemeinderäten das Einzelgespräch angeboten. Das werde leider von einigen abgelehnt. Deshalb habe er zusätzlich eine extern begleitete Mediation angeboten, „damit wir uns zum Wohle der Gemeinde und ihrer Bürger endlich zusammenraufen“.