Foto: dpa - Symbolbild dpa

Von Thomas Krytzner

Die Elternbeiträge für Kindergärten steigen in Baltmannsweiler ab September um 5,5 Prozent. Ein Jahr später folgt eine weitere Erhöhung um fünf Prozent. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Außerdem geriet die undichte Sporthalle ins Visier der Ratsherren.

Die kommunalen und kirchlichen Spitzenverbände empfehlen jedes Jahr, die Elternbeiträge zu erhöhen. Für Baltmannsweiler kommt dazu, dass die Kosten in der Kinderbetreuung überdurchschnittlich gestiegen sind: von 980 000 Euro im Jahr 2009 auf 2,1 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Die Verwaltung begründet diesen Anstieg mit dem gesetzlichen Anspruch auf Betreuung ab dem ersten Lebensjahr seit 2013. Obwohl die geplante Gebührenerhöhung für Eltern deutlich spürbar ist, plädierte die Verwaltung dafür, die empfohlene Steigerung umzusetzen. Denn die evangelische Kirchgemeinde als Trägerin des Kinderhauses Spatzennest folge der Empfehlung der Spitzenverbände.

Im Ratsrund sorgte der Beschlussvorschlag für einige Diskussion. Carlo Schlienz (CDU) wetterte: „Die geplante Erhöhung ist für viele Familien viel Geld. Wenn ich sehe, wie viel Geld wir für andere Dinge ausgeben, sollten wir in Baltmannsweiler einen anderen Weg, ohne Kindergartengebühren, gehen können. Ich stimme der Gebührenerhöhung nicht zu.“ Peter Röser (Bündnis90/Die Grünen) konterte: „Ich sage auch ja zur kostenlosen Kinderbetreuung, verweise aber auf den schwierigen Berufsstand der Erzieher. Die Erhöhung wird von den meisten Familien gemeistert werden können.“ Er verwies auf die sozialen Hilfen, falls die Gebühren für Familien zum Problem werden. „Für Härtefälle gibt es ja gemäß Beschluss spezielle Regelungen.“ Sein Fraktionskollege Martin Wieland und Alexander Strobel (SPD) sprachen sich gegen Gebühren für die Kinderbetreuung aus.

Bürgermeister Simon Schmid verteidigte die geplante Erhöhung: „Die Verwaltung sieht die Steigerung der Elternbeteiligung von 5,5 Prozent als umsetzbar. Ich will keinen Preisbasar eröffnen, zumal die Verlängerung der Betreuung am Freitagnachmittag gerade diskutiert und geplant wird.“ Denkbar knapp war die Zustimmung für die Gebührenerhöhung: Acht Räte stimmten dafür, sechs dagegen.