Ein 7,5-Tonner erhält höhere Planken, Musikanlage und Foto: Krytzner - Krytzner

Zuletzt ist der Neuhäuser Elferrat zu Fuß im Umzug mitmarschiert. Jetzt bauen die Mitglieder wieder einen Lastwagen zum Umzugswagen um. Am 3. März muss der Wagen für den großen Umzug fertig sein.

NeuhausenMehr als 40 Jahre ist der alte Umzugswagen als Elferratsbus Neuhausen im Einsatz. Es war ein ausgedienter Setra-Omnibus ohne Dach. Genau diese Konstellation wurde dem fahrbaren Untersatz der Narrenregenten zum Verhängnis. Ohne Dach keine Fahrerlaubnis, auch nicht am Umzug, hieß es laut Vorschriften des Regierungspräsidiums Stuttgart. Also verabschiedete sich der Elferrat schweren Herzens von seinem Bus.

Ein bisschen trauern sie dem Vehikel schon nach. Elferratspräsident Clemens Stark erzählt: „Der alte Bus war stabil. Wenn der Motor – nach zehn Minuten Vorglühen – mal lief, dann lief er.“ Nun dürften die Narrenseelen wieder lachen. In einer Halle der SSB (Stuttgarter Straßenbahnen) steht seit Neustem ein Lastwagen mit 7,5 Tonnen Ladegewicht. Der soll pünktlich bis zum 56. Fasnetsumzug am 3. März 2019 umgebaut und startbereit sein. Die 23 Mitglieder des Elferrats waren bereits fleißig, wie deren Präsident erklärte. „Wir haben viele Handwerker in unseren Reihen“, freut er sich.

Bisher haben die Narren bereits an einem Samstag und an zwei Abenden an ihrem neuen Umzugswagen gebastelt. „Wir sind immer um die sechs Leute. Da wird die Beplankung befestigt, die Musikanlage muss geplant werden und die Designer erstellen eine neue Grafik für die Plane.“ Alle haben sie ein Ziel: Der neue Elferratswagen soll wieder zum Kultobjekt werden. Allerdings bleibt diesmal das Dach. „So haben wir einen Schutz, falls es während dem Umzug regnen oder schneien sollte“, erklärt Clemens Stark und lacht. Der Elferrat hat die Zeit ohne Bus oder Wagen gut überstanden. Stark betont: „Das Bad in der Menge, vor allem die Interaktion mit dem Umzugspublikum war toll, als wir zu Fuß unterwegs waren.“ Alle sind sich aber einig: „Mitfahren ist noch schöner.“

Hatte der alte Elferratsbus noch die Form eines Schiffes, kommt der neue Wagen als viereckiger Kasten daher. Der Erlös aus dem Verkauf des alten Busses wird reinvestiert. „Rund 9000 Euro haben wir im Budget für den neuen Wagen“, so Stark. Allerdings werde die Verkleidung so montiert, dass sie jederzeit zurück gebaut werden kann. „Wir brauchen den Lastwagen für weitere Events, wie zum Beispiel das Sommerfest.“ Die Vereinsfarben sind fester Bestandteil auf den Planen. Auf diesen sind neuerdings auch Werbeflächen geplant. „Wir suchen noch Sponsoren, die uns bei der Finanzierung des Wagens helfen.“ Ansonsten will der Elferrat bei eigenen Events durch Verkäufe oder Arbeitsleistung das Geld zusammenkriegen. Während die Handwerker am Wagen beschäftigt sind, kümmert sich ein Planungsteam um den Kauf der Materialien und um das Design. Eine Bar und eine Musikanlage mit Beschallung soll ebenfalls auf dem Wagen installiert werden.

Lange ist es nicht mehr bis zur Kampagne, die zu den längsten in der Fastnachtsgeschichte zählt. Die fleißigen Wagenbauer- und Planer können es kaum noch erwarten, bis es in Neuhausen wieder heißt: „Auf die Pauke haut’se – Bauze Bauze!“