Gut aufgehoben fühlten sich die Plochinger Stadträte im Verwaltungsausschuss bei ihrer Polizei, nachdem der Esslinger Revierleiter Peter Schubert ihnen die Kriminalstatistik 2015 vorstellte. Diese zeigt einen Rückgang der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr, vor allem, was Einbrüche und die Straßenkriminalität angeht.

Von Greta Gramberg

„Das ist, was der Plochinger Bürger wahrnimmt“, sagte Polizeidirektor Peter Schubert zum Thema Straßenkriminalität. Insoweit sei es gigantisch, dass diese in der 14 000-Einwohner-Kommune im Jahr 2015 um 45 Prozent auf 125 Fälle gesunken ist. Das liege vor allem an einem deutlichen Rückgang der Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum, erklärte der Ordnungshüter.

Erfolge gibt es auch bei den Diebstählen unter erschwerten Umständen, wozu vor allem Einbrüche aller Art zählen: Hier ist die Anzahl der Fälle im Vergleich zu 2014 um mehr als ein Drittel auf 58 zurückgegangen. Wie der Revierchef erklärte, liegt das vor allem an der Polizei, die viel Personal für diesen Bereich eingesetzt hat, um zum Beispiel durch Präsenz von Streifen potenzielle Einbrecher abzuschrecken oder auch Fluchtfahrzeuge zu verfolgen. „Das ist sehr aufwendig“, sagte Schubert. Doch wenn es mehr als ein Drittel weniger Straftaten gebe, dürfe das so weitergehen.

Schlecht ist allerdings die Aufklärungsquote in diesem Bereich: In nur 15,5 Prozent der Fälle konnten die Täter gefasst werden. „Die Verkehrslage in Plochingen ist genial“, erklärte Peter Schubert den Stadträten. Einbrecher müssten nur wegfahren, auf die Autobahn und seien in kürzester Zeit etwa in Nordrhein-Westfalen. Erschwerend komme hinzu, dass oft Profis am Werk sind. „Wir sind sicher, dass die Wohnungseinbrüche durch ausländische Banden organisiert sind“, sagte der Revierleiter. Die Polizei versuche, die Handlanger - etwa bei Autokontrollen, bei denen Diebesgut gefunden wird - festzunehmen, doch die Hintermänner säßen meist im Ausland, und an sie sei schwer ranzukommen. Wie Schubert in Gespräch mit der EZ zu verstehen gab, ist das aber kein Problem, das in Plochingen verstärkt auftrete, sondern das ganze Revier betreffe.

Allgemein sind die Straftaten in Plochingen im vergangenen Jahr gesunken, und zwar um 13 Prozent auf 875 Fälle. Weniger schön sind dagegen die Zahlen zur Gewaltkriminalität: In 28 Fällen, und damit mehr als doppelt so vielen wie im Vorjahr, ermittelte die Polizei 2015. Mord oder Totschlag gab es allerdings nicht. Die Gemeinderatsfraktionen werteten die Statistik insgesamt als „beruhigend“, wie etwa OGL-Rätin Regine Gienger sagte. „Wir fühlen uns hier im Städtle bei Ihnen gut aufgehoben“, merkte Peter Raviol (SPD) an.

Polizeidirektor Schubert erklärte, dass der Posten in Plochingen personell überdurchschnittlich gut aufgestellt sei. Dessen Leiter, Hauptkommissar Harald Bock, mahnte aber auch an: „Wir sind immer abhängig von der Hilfe der Bevölkerung.“ Er rief die Bürger auf, lieber einmal mehr auf mögliche Straftaten hinzuweisen und, falls sie jemanden ertappen, die Polizei zu alarmieren und das Geschehen weiterzuverfolgen, ohne sich in Gefahr zu bringen.