Der „Josefsbau“ der Kinder- und Jugendhilfe in Neuhausen wird abgerissen. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Im „Quartier für Generationen“ will die Gemeinde Neuhausen neue Wohnkonzepte umsetzen. Die Kinder und Jugendhilfe mit ihrem „Haus der flexiblen Hilfen“ hat da ebenso ihren Sitz wie ein Pflegeheim für Senioren. Ein Quartiersmanager soll Engagement bündeln.

NeuhausenDer „Josefsbau“ der Kinder- und Jugendhilfe in Neuhausen wird abgerissen. Im April beginnen die Entkernungsarbeiten. Damit schafft die Gemeinde Neuhausen Platz für das „Quartier für Generationen“. Im Gemeinderat skizzierte Bürgermeister Ingo Hacker die nächsten Schritte in der Entwicklung des neuen Wohnquartiers in der Ortsmitte. Dort entwickelt die Kommune gemeinsam mit dem Siedlungswerk, der Samariterstiftung und dem Sozialdienst Katholischer Frauen ein Wohnquartier, in dem Gemeinschaft groß geschrieben werden soll. Ab dem Haushaltsjahr 2019 wird in dem neuen, zentral gelegenen Wohngebiet die Position eines Quartiermanagers geschaffen, der die Aktivitäten bündeln und zugleich das bürgerschaftliche Engagement stärken soll. Dafür ist eine 40-Prozent-Stelle vorgesehen.

„Lebendige Nachbarschaft“

In dem neuen Pflegeheim, das die Samariterstiftung betreibt, wird es einen sogenannten Quartiersraum geben. Da sollen sich Menschen aller Generationen treffen. Weil auch die Kinder- und Jugendhilfe ihre Gebäude in diesem Quartier hat, erhofft man sich da einen guten Mix. „Ein Wohnviertel lebt erst wirklich durch die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger“, sagte Verwaltungschef Ingo Hacker im Gemeinderat. Mit dem Bürgertreff im Ostertagshof und dem Betreuten Wohnen in zentraler Lage in der Bäderstraße habe man bereits gute Erfahrungen gemacht. Dieses Konzept einer „lebendigen Nachbarschaft“ will die Gemeinde auch im neuen Quartier weiterdenken.

Die Kosten für den Quartiersraum, der als Nachbarschaftstreff geplant ist, teilen sich die Partner. Auf das Siedlungswerk entfallen 30 000 Euro, der Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) als Träger der im Viertel angesiedelten Kinder- und Jugendhilfe zahlt 44000 Euro und die Samariterstiftung trägt 108 500 Euro. Außerdem soll ein Antrag an die ARD-Fernsehlotterie gestellt werden – da rechnet die Samariterstiftung mit weiteren 150 000 Euro. Bei Gesamtkosten von 470 000 Euro entfallen auf die Kommune wohl noch 137 500 Euro. Diesem Baukostenzuschuss stimmten die Gemeinderäte ebenso zu wie der neuen Stelle des Quartiermanagers.

Um Platz für das neue Pflegeheim und weitere Gebäude zu machen, wird der Altbau der Kinder- und Jugendhilfe, der „Josefsbau“, abgerissen. Schon ab April wird das Gebäude entkernt, ab Mai läuft dann der Abbruch. Weil der Gebäudekomplex der Kinder- und Jugendhilfe als „Haus der flexiblen Hilfen“ in unmittelbarer Nähe steht, sind diese Arbeiten nicht ganz einfach. Sechs Millionen Euro hat der SKF in die neuen Gebäude investiert, die flexiblere Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche möglich machen sollen.

Um genügend Platz für die Baustellen zu haben, hat die Gemeinde einen detaillierten Plan für die Errichtung der geplanten Neubauten im „Quartier für Generationen“ erstellt. Das Quartier soll Modellcharakter haben. Im August und September beginnen die Kanal- und Straßenbauarbeiten. Baustart für das Pflegeheim soll am 1. Oktober sein. Das Siedlungswerk beginnt mit seinem „Haus der Generationen“ erst im März 2019. Der versetzte Baubeginn erleichtert die Baustelleneinrichtung. Zumindest bis Ende 2018 wird der freie Bauplatz für die Baustelle des Pflegeheims und des Verbindungsstegs genutzt. Dass die Bauarbeiten für die Anwohner belastend sind, lässt sich aus Bürgermeister Hackers Sicht nicht vermeiden, da fast die ganze Wohnbebauung schon fertig sei. „Es ist unausweichlich, dass ein beträchtlicher Teil des Baustellenverkehrs über den Schwester-Coronata-Weg und die Karlsstraße zu- oder abfährt.“

Die Vergabe für den Verbindungssteg ins Quartier ist bereits ausgeschrieben. In der April-Sitzung entscheiden die Gemeinderäte dann wohl, ob der Übergang in einer einfachen Ausführung realisiert wird, oder ob doch die aufwendigere Variante gebaut wird.