Die Wolfschlugener Feuerwehr erhält ein neues, 350 000 Euro teures Löschfahrzeug. Der Gemeinderat billigte die Anschaffung einstimmig. Die europaweite Ausschreibung für das LF 10 ist für den August geplant, falls bis dahin die Zusage für den Landeszuschuss von 90 000 Euro vorliegt. Diskussionen gab es über die Ausstattung.

Von Gerlinde Ehehalt

„Wenn ich mir den Haushalt ansehe, wäre es mir lieber, das Ding würde weniger kosten“, sagte Gabriela Wiesmann (Offene Grünen Liste). Die Feuerwehr braucht das Löschfahrzeug als Ersatz für das 30 Jahre alte LF 8. Das Ergebnis der Ausschreibung werde Anfang November dem Gemeinderat vorgestellt, kündigte Bürgermeister Matthias Ruckh an. Danach könne das Fahrzeug bestellt werden. Ende Februar wird voraussichtlich das Fahrgestell geliefert. Der Aufbau dauert normalerweise 14 Monate ab Auftragseingang.

Der Gemeinderat hatte bereits 2015 beschlossen, Geld für ein Löschfahrzeug in die Finanzplanung 2017 einzustellen. Das Gremium ging von 250 000 Euro aus und billigte 300 000 Euro fürs Budget. Das neue Löschgruppenfahrzeug hat 290 PS, das alte LF 8 nur 140 PS. Es verfügt über ein Rückfahrvideosystem, einen Rauchschutzvorhang, eine Wärmebildkamera, sechs Atemschutzgeräte, eine Tauchpumpe, ein Gerät zur Rettung aus Höhen und Tiefen, einen 1200 Liter fassenden Wassertank und Pumpe mit mehr als 2000 Liter Pumpleistung pro Minute.

Gabriela Wiesmann bezweifelte, dass ein Tempomat oder ein Gerät zur Rettung aus Höhen und Tiefen nötig sind und die Hydranten und Wasserleitungen angesichts der starken Pumpe überhaupt so viel Wasser schaffen. Sie fragte auch, ob es kein ähnliches Fahrzeug mit weniger Plätzen gebe. Die letzte europaweite Ausschreibung sei unfassbar teuer gewesen und habe nur eine einzige Rückmeldung gebracht. Das werde dieses Mal nicht anders sein. „Kann man die Lose nicht einzeln ausschreiben?“, wollte sie wissen. Andreas Haupert (CDU) überlegte, „ob der Aufpreis von 32 000 Euro für ein vollautomatisches Getriebe wirklich Sinn macht“.

Die Ausschreibung sei gesetzlich geregelt, ab 250 000 Euro müsse sie europaweit erfolgen, sagte Feuerwehrkommandant Marco Schroth. Der Tempomat sei serienmäßig eingebaut und mit Ausnahme des vollautomatischen Getriebes, das ein reibungsloses Schalten ohne „Ruckler“gewährleiste, sei nichts dabei, was man bei der Ausstattung des LF 10 weglassen könne, ergänzte Bürgermeister Ruckh. „Ich würde dies nicht herausnehmen aus dem Leistungsverzeichnis und sich die Option lieber offen halten.“

Im Hinblick auf den guten technischen Standard könne man davon ausgehen, dass das neue Fahrzeug wieder 30 bis 40 Jahre lang halte, meinte Ellen Balz (CDU). „Wenn man bedenkt wie eng es im Ort zugeht, ist zum Beispiel eine Rückfahrkamera sehr sinnvoll. Man sollte die neueste Technik nehmen.“ Die Abstimmung ergab schließlich ein einstimmigen Votum für die vorgeschlagene Ausstattung. Im Haushalt 2018 werden 350 000 Euro eingestellt.