Landrat Eininger (rechts) freut sich mit Bürgermeister Sven Haumacher (Mitte) über die Amtseinsetzung und mit Herbert Hiller über die Ehrenbürgerschaft. Foto: Eisenhardt - Eisenhardt

Zwei Feiern an einem Abend: In Notzingen wurde Bürgermeister Sven Haumacher in sein Amt eingesetzt, es ist seine zweite Amtszeit, und Herbert Hiller zum Ehrenbürger ernannt.

NotzingenIn Notzingen gab es doppelten Grund zu Feiern: Im Sitzungssaal des Rathauses wurden Bürgermeister Sven Haumacher in seine zweite Amtszeit eingesetzt und der langjährige Gemeinderat und vielseitig ehrenamtlich engagierte Herbert Hiller zum Ehrenbürger ernannt.

Am 7. Juli wurde Sven Haumacher bei der Bürgermeisterwahl für weitere acht Jahre gewählt. Die zweite Amtszeit startete am 1. Oktober, auch wenn er sich noch in Elternzeit befindet. Sein erster Stellvertreter Hans Prell (UKW) ging in seiner Ansprache auf die dienstlichen und sportlichen Parallelen ein. Bei der Vorbereitung sei er auf eine interessante Zahlenreihe gestoßen: 84,93; 29,96; 44,56; 12,40; 42,60; 37,59 und 13,12. Die erste Zahl steht für das Ergebnis der Bürgermeisterwahl, die zweite für jenes der Kreistagswahl, die weiteren fünf Zahlen für die sportlichen Ergebnisse bei der baden-württembergischen Seniorenmeisterschaft im Wurf-Fünfkampf. „Auch in seinem recht jungen Alter nimmt er an den Seniorenmeisterschaften teil, den Fünfkampf gibt es nur da“, klärte Prell auf. Es seien Haumachers Weiten beim Hammerwurf, Kugelstoßen, Diskus-, Speer- und Gewichtwerfen. Wie der Sport bringe das Bürgermeisteramt vielseitige Anforderungen und Aufgaben mit sich, denen sich Haumacher in den vergangenen acht Jahren erfolgreich gestellt habe. Zwar sei die Leichtathletik, in der der Sportler Sven Haumacher zuhause ist, oft kein Mannschaftssport, dennoch habe man dort, vergleichbar mit dem Dienst im Rathaus, immer ein wichtiges Team hinter sich. „Ich wünsche uns auch für die Zukunft ein vertrauensvolles Miteinander, konstruktive Diskussionen und gute Entscheidungen zum Wohl der Gemeinde und der Bürger“, sagte Prell.

Landrat Heinz Eininger, der Haumacher die Wahlprüfungsurkunde überreichte, ging ebenfalls auf das bisher Erreichte, anstehende Projekte und den guten Status Quo der „attraktiven Gemeinde“ ein. „Die Kommune ist die Keimzelle der Demokratie sowie des Wirkens und Handelns, das vor Ort sofort sichtbar wird.“ Zudem sei die kommunale Selbstverwaltung der Ausdruck von Gemeinschaft und Bürgersinn. „Die erste Wiederwahl ist immer die schwerste. Wie die Zahlen zeigen, haben Sie diese mit Bravour gemeistert, auch wenn es vielleicht immer mal wieder Missverständnisse gab.“

Die Eigenschaften als Sportler kämen ihm im Amt zugute, das Durchhaltevermögen, Kraft, Ausdauer, Spritzigkeit, Spontaneität und Ruhe erfordere. Haumacher vertrete seine Meinung, auch wenn diese nicht immer auf ungeteilte Zustimmung stoße oder wie kürzlich „auch mal einen Rüffel zur Folge hat. Daraus kann man lernen und es beim nächsten Mal anders angehen“, sagte der Landrat. Der zweite Bürgermeisterstellvertreter Rudolf Kiltz (CDU) übernahm die Vereidigung.

„Aller Ehren wert“ sei die Ernennung Herbert Hillers zum Ehrenbürger, betonte Eininger. Er habe sich in höchstem Maße engagiert und eingebracht und sich „um sein Notzingen verdient gemacht.“ Dazu zählen neben der fast 40-jährigen Gemeinderatsarbeit das Engagement im Sportverein, beim Kinderferienprogramm oder im CDU-Ortsverband. „Wir ehren heute einen Ehrenmann“, ergänzte Sven Haumacher. Herbert Hiller verkörpere alles, was einen guten Kommunalpolitiker ausmache: Sachkunde, Empathie, Leidenschaft, Scharfsinn, Humor, Aufgeschlossenheit und Bodenständigkeit. „Er handelt verantwortungsvoll und vorausschauend und ist ein guter Ratgeber.“ Dazu sei Hiller ein sehr aktiver Mensch, was sich an seinem vielseitigen Einsatz zeige.

Die Entscheidung, ihn zum Ehrenbürger zu ernennen, habe ihn in seiner letzten Gemeinderatssitzung sehr gerührt, sagte Hiller. „Ich war nahezu sprachlos und das kommt selten vor.“ Das oberste Ziel im Gemeinderat sei immer die Gleichbehandlung aller Bürger gewesen. Das Amt habe er mit „großer Freude, Engagement, Respekt und Überzeugung“ ausgeübt. Dennoch sei es wichtig, zu erkennen, wann es an der Zeit sei, Platz für Jüngere zu machen. Ein besonderer Dank gelte seiner Familie, „die allein schon an mehr als 500 Abenden auf mich verzichten musste. Ohne diesen Rückhalt wäre das nicht so lange möglich gewesen.“