Die Behörde empfiehlt insbesondere Zweiradfahrern, langsam zu fahren. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Zwischen Neuhausen und Denkendorf dürfen Autofahrer nur mit Tempo 50 fahren – das liegt an Straßenschäden. Erst im nächsten Jahr ist eine Sanierung der Strecke geplant.

Denkendorf/ NeuhausenHilft Tempo 50 bei maroden Straßen? Oder wäre es vernünftiger, sie schnell zu sanieren? Das fragen sich Autofahrer, die zwischen Neuhausen und Denkendorf unterwegs sind. Seit etwa zwei Wochen stehen dort provisorische Tempo-50-Schilder mit dem Zusatz „Straßenschäden“. Sie begrenzen die Geschwindigkeit zwischen der Lindenkapelle Neuhausen und dem Erlachsee. Die Schäden gibt es schon länger, was die EZ im September 2018 zur Glosse „Filder-Strada“ veranlasste. An mehreren Stellen versuchen Autofahrer, die Ideallinie neben den tiefen Rillen und den Löchern zu finden.

Die Geschwindigkeitsbegrenzung sei notwendig, sagt Thorsten König, der Leiter des Straßenbauamts des Landkreises Esslingen. Seine Straßenmeister hätten das Richtige gemacht, denn es gehe um die Verkehrssicherheit. Vor allem Zweiradfahrer seien hier gefährdet. „Die Schäden kommen aus dem Untergrund“, erklärt König weiter, der Boden sei so weich, dass das Material verschwinde.

„Da nützt das Flicken nichts“, stellt der Amtsleiter fest. Die Straße müsse richtig saniert werden. Dieses Argument kann man nachvollziehen – geflickt wurde schon mehrfach. Vergangenen Donnerstag hatte der Leiter des Kreisamtes eine Besprechung im Stuttgarter Regierungspräsidium. Auf Nachfrage teilte die Behörde diesen Dienstag mit, der Zustand der L 1204 sei dem Regierungspräsidium bekannt. Über den genauen Umfang der Sanierung könne man aber noch nichts sagen. Das werde man in Abstimmung mit dem Landkreis Esslingen festlegen. Weiterhin teilte das RP mit: „Sofern die erforderlichen Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt werden können, ist die Maßnahme voraussichtlich für das Jahr 2020 geplant.“

Die Autofahrer können sich also auf zwei Dinge einstellen: auf eine erneuerte Straße und auf Staus während der Baumaßnahme. Das Problematische auf den Fildern sei ja nicht das Sanieren, sondern die Verkehrsregelung rund um die Baustelle herum, sagt König. In absehbarer Zeit werde auch die Anschlussstelle Neuhausen/Esslingen der A 8 umgebaut.

Was manche Autofahrer auf der L 1204 ebenfalls verwundert, sind die Tempo-70- Schilder, die kürzlich zwischen Erlachsee und Kloster-Kreuzung aufgestellt wurden. Auf diesem Abschnitt galt etwa zwei Jahre lang Tempo 50, weil an zwei Ausfahrten mit Lastwagen von der ICE-Baustelle zu rechnen ist. Jetzt können Autofahrer, die sich an Tempo 50 halten, die verlorenen Sekunden zwischen See und Kloster hereinfahren. Thorsten König hält die neue Beschilderung für angemessen. Bei einer Verkehrsschau habe man festgestellt, dass „70 okay“ sei.

Kurz vor dem Ortseingang Denkendorf warnt übrigens ein Schild vor Bodenwellen. Wer nicht nach Denkendorf hineinschanzen will, sollte diesen Hinweis nicht ganz ignorieren.