Quelle: Unbekannt

Der Strommast, den ein 23-Jähriger im Sommer bei einem Unfall beschädigt hat, ist ausgetauscht worden. Jetzt wird das Provisorium demontiert.

DenkendorfVier Radfahrer schlüpfen durch das Absperrgitter, das für einen Werkstattwagen kurz geöffnet wurde. Ein Autofahrer biegt schimpfend ins Gewerbegebiet Unteres Körschtal ab. Dabei ist die Sperrung schon auf Höhe des Sirnauer Hofs ausgeschildert, aber man kann ja mal schauen, ob man irgendwie an der Baustelle vorbei kommt. Die halbseitige Sperrung der L 1204 mit Ampelregelung, die seit Mitte Juli besteht, hat viele Autofahrer genervt. Die Umleitung für die wichtige Strecke war schnell zu einer Staufalle geworden. Zunächst war davon gesprochen worden, dass die halbseitige Sperrung nach zehn Wochen wieder aufgehoben wird. Aber warum dauerte es jetzt doch mehr als vier Monate?

„Es kam manches anders als geplant“, sagt Fabian Sokele von der Betriebsstelle Altbach der Netze BW. Man habe nicht damit gerechnet, dass die alten Fundamente brüchig seien. Also mussten die Fundamente ausgraben und ersetzt werden. In zwei Metern Tiefe wurde die neue 90 Zentimeter starke Bodenplatte betoniert, in der die vier Betonpfähle ruhen. Diese tragen den 50 Meter hohen Strommasten, der wenige Meter neben der Körsch steht. Auf der anderen Seite der Straße steht der Kabelendmast, der eigentlich Anfangsmast heißen müsste. Denn neben ihm taucht die Stromleitung aus der Erde, die unter Neckar und B 10 durchgezogen wurde und vom Kraftwerk Altbach gespeist wird. Stück für Stück wurde zunächst der neue Mast aufgebaut. Dann wurden die Stromleitungen eingehängt und die Traversen montiert. Am Mittwoch wurde dem neuen Mast die Spitze aufgesetzt.

Nachdem am Sonntag, 7. Juli, ein 23-Jähriger mit seinem Sportwagen mit hoher Geschwindigkeit in den Strommast gekracht war, war zunächst nicht klar gewesen, wie groß der Schaden war. Erst ein Vor-Ort-Termin brachte Klarheit. Die Stahlstruktur des Hochspannungsmastes war direkt über dem Erdboden schwer beschädigt. Es bestand Einsturzgefahr. Zunächst wurde die Körschtalstraße darum für eine Woche voll gesperrt, während ein provisorischer Mast aufgebaut wurde.

Wie hoch die Kosten für die gesamten Arbeiten sind, dazu will sich die Netze BW nicht äußern. Nur soviel: „Kosten werden an die Versicherung des Unfallverursachers weitergegeben“, sagte Hans-Dieter Schöberl, Projektmanager Strom.

Nachdem die Körschtalstraße am Montag zum Demontieren des provisorischen Masten wieder vollständig gesperrt wurde, soll der Verkehr dort ab Freitagabend wieder normal fließen.