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Demnach kann die Gemeinde jedem Kind vom ersten Lebensjahr bis zum Schuleintritt einen Kindergartenplatz anbieten. Der Bedarf sei auch in den darauffolgenden Kindergartenjahren gedeckt.

DenkendrofIn der Kinder- und in der Schülerbetreuung „ist die Gemeinde Denkendorf sehr gut aufgestellt“, stellte Bürgeramtsleiterin Martina Steinacker in ihrem Bericht zur Bedarfsplanung für die Kindertagesbetreuung fest, die der Gemeinderat verabschiedet hat. Demnach kann die Gemeinde jedem Kind vom ersten Lebensjahr bis zum Schuleintritt einen Kindergartenplatz anbieten. Der Bedarf sei auch in den darauffolgenden Kindergartenjahren gedeckt.

Eltern haben einen Anspruch darauf, dass ihr Kind im Alter von ein bis sechs Jahren einen Kindergartenplatz bekommt. Diesen Rechtsanspruch erfülle die Gemeinde, sagte Steinacker. Wichtiges Kriterium für die Planung ist der Bedarf der Eltern. Die gestiegene Nachfrage nach Kinderbetreuungsmöglichkeiten liegt nicht nur an höheren Geburtenzahlen, sondern auch daran, dass immer mehr Mütter erwerbstätig sind. Man wolle die Familienfreundlichkeit weiter verbessern, aber auch Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern, sagte Steinacker. Vor allem den Ausbau von Krippenplätzen für Kinder unter drei Jahren hat die Gemeinde forciert. Derzeit stehen 65 Plätze zur Verfügung. Mit der Eröffnung der neuen Kita in der Berkheimer Straße kommen zehn Plätze hinzu. Doch Bürgermeister Ralf Barth ist sicher: „Die unter Dreijährigen werden für uns weiter ein Thema sein.“ Allerdings sei der Bedarf immer auch ein „Blick in die Glaskugel“ und müsse genau beobachtet werden.

Die Gemeinde verfügt über acht Kindergärten mit insgesamt 16,5 Gruppen und maximal 400 Plätzen für Kinder über drei Jahre, darunter ein Waldkindergarten. Sieben Einrichtungen werden vom Evangelischen Kleinkinderpflegeverein und einer von der katholischen Kirchengemeinde getragen. Das neue Kinderhaus Berkheimer Straße übernimmt ebenfalls der Evangelische Kleinkinderpflegeverein. Dort entstehen 20 Plätze für Kinder über drei Jahren.

Spezielle Förderungen von Kindern

Vier der neun Kitas bieten eine Ganztagsbetreuung mit insgesamt 82 Plätzen an. Auch hier steigt der Bedarf. Auch verlängerte Öffnungszeiten von bis zu 50 Stunden pro Woche geben berufstätigen Eltern mehr Flexibilität. Sie werden mit Ausnahme des Vogelsang-Kindergartens in allen Kitas angeboten.

Auch Kinder von Geflüchteten haben einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Allerdings leben in Denkendorf derzeit nur zwei Flüchtlingskinder. Ob und wie viele Kinder durch Familiennachzug in den kommenden Jahren dazu kommen, bleibe ungewiss, sagte Steinacker. Erfahrungen im Kreis Esslingen hätten jedoch auch gezeigt, dass geflüchtete Eltern ihre Kinder bei sich haben möchten und erst relativ spät in Einrichtungen geben. Deshalb gelte es zunächst über niederschwellige Angebote wie Krabbelgruppen oder Spielkreise ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.

Auch eine gemeinsame Erziehung von Kindern mit und ohne körperliche oder geistige Beeinträchtigung im Regelkindergarten will die Gemeinde fördern. Derzeit sind fünf Kinder mit Behinderung oder drohender Behinderung in drei Kindergärten und erhalten dort spezielle Unterstützung in Form von Eingliederungshilfe. Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund bietet die Sprachhilfe in allen Kitas an.

Durch eine gute Kooperation zwischen den Kindergärten und den beiden Grundschulen soll der Übergang in die Schule möglichst reibungslos gestaltet werden. Für Kinder im letzten Kindergartenjahr, die noch Förderbedarf haben, gibt es das Projekt „Schulreifes Kind“, die PLUS-Klasse an der Ludwig-Uhland-Schule. Dadurch sollen diese Kinder die gleichen Startvoraussetzungen für den Schulanfang bekommen und eine drohende Zurückstellung vermieden werden.

Auch an den Schulen nehmen immer mehr Schüler die Ganztagesbetreuung in Anspruch. Als gutes Konzept hat sich erweisen, dass verschiedene Bausteine flexibel gebucht werden können. Die Zahl der Module wurde in den vergangenen Jahren ausgeweitet. „Wir sind gut aufgestellt, müssen aber den Bedarf genau im Blick haben“, lautete Barths Fazit. Er betonte aber auch: „Wir können nur den Rahmen bieten. Das Herz der Arbeit liegt in den Einrichtungen.“