Kämmerer Sven Kebache zeigt, wo der neue Aufzug gebaut wird. Quelle: Unbekannt

Mehr Sicherheit, Energieeffizienz und Barrierefreiheit – das soll die Sanierung des Notzinger Rathauses erreichen. Während der Bauzeit ergeben sich zahlreiche Veränderungen.

NotzingenBürgermeister Sven Haumacher ist überzeugt, das Richtige zu tun: „Wenn man alles richtig gut macht, dann kostet das auch was.“ Das sagte er im Juli vergangenen Jahres im Notzinger Gemeinderat, als es bei der Sanierung und Modernisierung des Rathauses konkret wurde. Seit 2014 beschäftigt das Thema Verwaltung und Ratsrunde. Die Kosten für die Frischzellenkur wurden zunächst auf 850 000 Euro beziffert, inzwischen liegt die Schätzung bei 1,2 Millionen Euro.

Die Kostensteigerung sei angesichts der derzeit sehr guten Konjunkturlage in der Baubranche nicht ungewöhnlich, meinte Architekt Bertram Kiltz: „Die Betriebe kommen teils mit der Nachfrage gar nicht mehr hinterher, entsprechend steigen die Preise bei den Angeboten.“ Zu Buche schlagen etwa die aufwendigen Tiefbauarbeiten für den Bau eines Aufzugs.

Mehr Sicherheit und Energiesparen

Um die neuen Fenster an den Bestand anpassen zu können, werden umfassende Schreinerarbeiten notwendig. Mehrkosten entstehen ebenso für eine neue Schließanlage, eine barrierefreie Toilette im Erdgeschoss, für Reinigungsarbeiten sowie für die angepassten Honorare für Architekten und Fachplaner. Über das Landessanierungsprogramm kann zumindest ein Teil der Gesamtsumme gefördert werden. Kämmerer Sven Kebache rechnet mit einem Zuschuss von etwa 400 000 Euro.

Dass man sich dafür entschieden hat, alle Fenster auszutauschen sowie die Elektrik im Gebäude auf den neuesten Stand zu bringen, hat Gründe: Bereits zweimal wurde in den vergangenen Jahren ins Rathaus eingebrochen. Nicht nur bei der Sicherheit, auch energetisch sind die Fenster nicht auf einem aktuellen Stand. Wasser bereitete der Elektrik Probleme.

Grundsätzlich soll sich das Erscheinungsbild des Rathauses nicht allzu sehr ändern, sagte Architekt Kiltz. Neu gestaltet wird der Eingangsbereich inklusive neuer Glas-Flügeltüren und einem Vordach sowie einem Notausgang. Im Erdgeschoss werden das Bürgerbüro, Büros der Mitarbeiter sowie das Standesamt – das gleichzeitig als Besprechungsraum dienen kann – untergebracht. Das Foyer soll hell gestaltet werden und Sitzgelegenheiten für die Besucher erhalten.

Als Bodenbelag ist im gesamten Erdgeschoss ein pflegeleichter Linoleumboden vorgesehen. Die Räume im Obergeschoss bleiben vorerst so, wie sie sind, bis auf die Fenster und die Elektrik. Dazu bekommt die Fassade eine Verjüngungskur.

Busumleitung und Ausweichbüros

Für den Bau des Aufzugs wird die Bachstraße zeitweise gesperrt. Während die Zufahrt für die ebenfalls im Gebäude angesiedelte Feuerwehr frei bleibt und das Rathaus selbst weiterhin über den Haupteingang zugänglich ist, muss der Busverkehr drei Monate lang umgeleitet werden. Wenn es im zweiten und dritten Bauabschnitt dann um die Arbeiten im Inneren sowie um die neuen Fenster und die Fassade geht, werden die Mitarbeiter des Bürgerbüros im Erdgeschoss in die alte Post umziehen. Diese Räume sind über einen Seiteneingang am Rathaus zugänglich.