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Das Rettichfest im Innenhof des Kulturparks Dettinger in Plochingen hat viele Besucher angelockt. Der Rettichcup, bei dem drei Musikkapellen gegeneinander angetreten, hat für mehr Dynamik gesorgt.

PlochingenEr gehört zu mir“, tönt es im Innenhof des Kulturparks Dettinger. Mit diesem und anderen bekannten Hits hat der Musikverein Deizisau das Plochinger Rettichfest eröffnet – und damit auch gleichzeitig den Kampf um den erstmals verliehenen Rettich-Cup. Der Applaus für die Deizisauer war beachtlich – für einen Sieg hat es allerdings nicht gereicht. Am Ende machte der Musikverein Wendlingen das Rennen.

Der „Rettich-Cup“ soll für mehr Dynamik beim Rettichfest sorgen – drei Kapellen stellen sich der Gunst des Publikums und kämpfen um den Sieg – für die Gewinner gibt es immerhin ein Fass Bier. Die Verlierer müssen sich mit dem Trostpreis zufrieden geben: einem Rettich. „Ich finde das super“, sagt Philip Schulz von der Stadtkapelle Plochingen. „Ich kann mich nicht erinnern, dass es sonst schon einmal so einen Austausch zwischen den Kapellen gegeben hat.“

Das erste Rettichfest haben die Plochinger vor mehr als 40 Jahren gefeiert – damals teilten sich die Stadtkapelle und der Obst- und Gartenbauverein noch die Organisationsarbeit. Als letzterer ausstieg, machte die Kapelle alleine weiter. „Das merkt man auch heute noch an den Besucherzahlen“, so Martin Laukmichel, stellvertretender Vorsitzender und Mitorganisator des Plochinger Festes. Aber auch aus anderen Gründen haben die Veranstalter seit einigen Jahren mit einbrechenden Besucherzahlen zu kämpfen. „Generell gehen weniger Leute heutzutage zu solchen Festen. Außerdem ist an diesem Wochenende auch ES funkelt in Esslingen und das Stoppelcross in Lichtenwald“, so Laukmichel.

Trotzdem hat das Rettichfest zahlrieche Fans. Thomas Buchmann kommt fast jedes Jahr hierher. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Fest hier, alles einwandfrei“, so der 51-Jährige. Er hat an beiden Tagen mitgefeiert – am Samstag wegen der Musik und am Sonntag, um den gerädelten Rettich zu essen. Andreas Bartsch aus Wernau ist froh, gekommen zu sein. „Eigentlich bin ich hier, weil meine Frau beim Deizisauer Musikverein singt – aber gerade von dem Kulturpark bin ich begeistert. Das Ambiente ist toll“, findet der 46-Jährige.

Das Rettichfest hatte auch in den späteren Stunden einiges im Angebot: Am Freitag gab’s in der Steingießerei eine Schwarzlichtparty. „Es war jetzt nicht unbedingt voll, aber die Veranstaltung wächst“, resümiert Laukmichel. Es wären bereits mehr Jugendliche da gewesen als in den beiden vorherigen Jahren. „Und es dauert ja immer ein bisschen, bis solche Angebote angenommen werden.“

Auch am Samstag wurde nach den Auftritten der Kapellen noch ordentlich gefeiert. Um 19.30 Uhr zog die Veranstaltung in die Steingießerei um, die sich in eine Bar verwandelt hatte. Kulinarisch stand wieder der gerädelte Rettich im Vordergrund, der auf einen Bohrer aufgespießt und dann vorsichtig abgehobelt wird.

Besonders gut besucht war auch der Sonntag. Für die musikalische Untermalung sorgten der Musikverein Köngen, die Harmonikafreunde, das Jugendblasorchester und die Stadtkapelle Plochingen. „Wir sind zufrieden mit dem Wochenende, besonders mit dem Sonntag“, sagt Vereinsvorsitzender Ralf Krasselt. „Und es ist natürlich toll, dass das Wetter so mitgespielt hat.“