Einen Römerspielplatz plant die Gemeinde Köngen in der unteren Ecke des Römerparks gegenüber dem Kastell. Die Geräte werden auf das Thema zugeschnitten. Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Von Elisabeth Maier

Spielerisch entdecken Kinder ab Juli 2018 die Römerzeit. In einer Ecke des Köngener Römerparks gegenüber dem Kastellturm wird ein Spielplatz gebaut. „Speziell für uns werden Geräte angefertigt, die einen Bezug zur Geschichte haben“, erläuterte Ursula Koch vom Ortsbauamt im Gemeinderat. Bürgermeister Otto Ruppaner will so nicht nur den denkmalgeschützten Park beleben. An Klettergerüsten und auf Schaukeln sollen die Kleinsten die Kultur der Antike „erleben“.

Mit einer Spende von 150 000 Euro macht die Bürgerstiftung das familienfreundliche Projekt möglich, das die Grünfläche im Ortsgebiet aufwerten soll. Die Spielgeräte und die Anlage kosten etwas mehr als 120 000 Euro; um das Gelände abzusichern, fallen aber weitere Kosten an. „Wir wünschen uns mehr Besucher für den historischen Park“, sagt Bürgermeister Ruppaner. Gerade für junge Familien wolle man einen Spielplatz mit Aufenthaltsqualität schaffen. Für Eltern und Großeltern sind mehrere Sitzgelegenheiten eingeplant.

Da das gesamte Gelände rund um das Römerkastell denkmalgeschützt ist, haben die Planer beim Bau eines Spielplatzes einiges zu beachten. In enger Abstimmung mit Jörg Bofinger vom Landesdenkmalamt in Esslingen wird die neue Spielfläche konzipiert. Eng einbezogen ist auch der Schwäbische Albverein, der sich unter anderem um die Beschilderung im Römerpark sowie um die Grünanlagen kümmert. Ab Juli 2018 wird es dann auch für kleinere Kinder einen neuen Anziehungspunkt im Römerpark geben. Die neue Anlage wird nach Ruppaners Worten voraussichtlich am Sonntag, 8. Juli, mit einem Begleitprogramm eröffnet. Der Spielplatz ergänzt die Angebote im Römermuseum ideal. Dessen Leiterin Carmen Zeis bietet regelmäßig Aktionstage mit Bastelangeboten für Kinder an. Da stellen die Jungen und Mädchen Schmuck nach römischer Art her, oder sie fertigen Brettspiele der Antike an.

Für die Pläne gab es im Gemeinderat viel Lob. Günther Hoffelner (Freie Wähler) ist überzeugt, dass der neue Spielplatz im Römerpark bei den Besuchern gut ankommen und neue Frequenz in den Park bringen wird. „Eine tolle Idee“, findet auch Gerhard Gorzellik (SPD/Grüne) das Vorhaben der Gemeinde. Seine Fraktionskollegin Annelies Rahm ist froh, dass bei den Spielgeräten „auf Tropenhölzer verzichtet wird“. Sie werden aus heimischem Eichenholz hergestellt, kündigte Ursula Koch vom Stadtbauamt an.

Um die Verdienste der Bürgerstiftung noch mehr zu würdigen, regte Stefan Eisenhardt (CDU) an, eine Stiftertafel beim Spielplatz auf zustellen. Schließlich sei dieses Projekt nur aus Mitteln der Stiftung möglich. Bürgermeister Ruppaner sieht das als einen guten Weg an, „die Arbeit der Bürgerstiftung in Köngen noch besser publik zu machen“. Er hofft, dass sich noch mehr Köngener als Zustifter finden. Zu einem großen Teil wird der Fördertopf derzeit mit Mitteln der Ehmann-Stiftung aufgefüllt. Eisenhardt will ihn auf eine noch breitere Basis stellen. „Am Römerspielplatz und vielen anderen Projekten sieht man, wie viel Gutes da für die Gemeinde getan wird.“

Sorge wegen zerstörter Geräte

Auch Erwin Benz (Freie Wähler) findet das Spielplatz-Vorhaben gut. Dennoch hat er Bedenken, „dass die Spielgeräte von Vandalen zerstört werden.“ Denn das Gelände sei abgelegen vom Altenbergweg und den Wohnhäusern. Man könne es nicht rund um die Uhr kontrollieren. Die Erfahrungen mit Schmierereien an der Burgschule, der Ulrichsbrücke und anderen Plätzen habe gezeigt, dass das in Köngen ein Problem sei. Er fragte, ob eine Versicherung möglich sei. „Dagegen sind wir nicht gefeit“, bedauerte Ruppaner. Allerdings sieht Ursula Koch vom Hauptamt keine allzu große Gefahr. „Wenn die Klettergerüste und andere Spielgeräte häufig genutzt werden, ist die Gefahr geringer, dass sie zerstört werden.“ Das zeige ihre Erfahrung.