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Es gibt nicht mehr genügend Kindergartenplätze in Neuhasen. Es muss also ein neuer Standort her. Im Gespräch ist eine Freifläche in der Bonhoeffer-Straße.

Neuhausen Die Kindergartenplätze in Neuhausen werden knapp. Deshalb braucht die Gemeinde dringend eine neue Einrichtung. Als besten Standort haben Gutachter für diesen zweigruppigen Kindergarten eine Freifläche in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße vorgesehen. Den Beschluss über den Standort werden die Gemeinderäte in ihrer nächsten Sitzung am Dienstag, 20. November, fassen.

„Wir haben die zweithöchste Geburtenrate seit 40 Jahren“, erläuterte Uwe Schwarz, der bei der Gemeinde für die Kindergartenplätze zuständig ist. Bereits jetzt werden aus seiner Sicht dringend weitere Kapazitäten gebraucht. Ein weiterer Container und die Kooperation mit dem Tageselternverein könnten diese nach den Worten von Schwartz zwar kurzfristig auffangen. Mittelfristig sieht die Gemeinde aber auch eine Erweiterung des Kindergartens St. Vinzenz vor. Das Haus der katholischen Kirche wird nicht nur renoviert, sondern auch um mindestens zwei Gruppen erweitert. Bisher werden dort 45 Kinder von drei bis sechs Jahren betreut, 20 von ihnen ganztags. Der Bau aus dem Jahr 1962 soll bei laufendem Betrieb erweitert und saniert werden. Die Planungskosten trägt die bürgerliche Gemeinde – auch darüber entscheiden die Gemeinderäte in ihrer nächsten Sitzung.

Defizit an Plätzen könnte steigen

Den aktuellen Bedarf stellte Schwartz nun im Gemeinderat vor. Gemessen an der Einwohnerzahl von rund 12 000 fehle im aktuellen Kindergartenjahr ein Platz. Bei gleicher Einwohnerzahl beträgt das Defizit im kommenden Jahr 14, das Jahr darauf bereits 31 Plätze. Da Neuhausen aber neue Baugebiete ausgewiesen hat, in die junge Familien mit Kindern ziehen, könnte das Defizit bei künftig 13 000 Einwohnern im Jahr 2019/20 bei 70 Plätzen liegen. Mit den Erweiterungsplänen und der neuen Einrichtung sieht Bürgermeister Ingo Hacker die Gemeinde Neuhausen aber für die Zukunft gut aufgestellt.

Bereits im Juni hatten die Gemeinderäte über mögliche Standorte für einen neuen Kindergarten diskutiert. Neben dem nun favorisierten Platz waren die Entenstraße und ein Platz an der Ecke Gartenstraße/Lettenstraße im Gespräch. Gutachter der Landesbank Baden-Württemberg nahmen die Standorte unter die Lupe. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Dietrich-Bonhoeffer-Straße trotz der Lage in einer Sackgasse und der Nähe zum Friedhof am besten geeignet sei. Den Grundstückszuschnitt sehen die Experten ebenso als Vorteil wie das städtebauliche Umfeld und die Nähe zum künftigen S-Bahnhof. „Außerdem könnte diese Einrichtung den Bedarf des nördlichen Gemeindegebiets mit abdecken“, nannte Bürgermeister Hacker einen weiteren Vorteil des Standorts. Dass die Gemeinde bereits im Besitz dieses Grundstücks ist, spare außerdem Zeit.