Laut und lässig – so kennt man LaBrassBanda. In Wendlingen legten sie einen fulminanten Auftritt hin. Foto: Eberle - Eberle

Zum Zeltspektakel Wendlingen-Köngen kommen schon seit Jahren auch die ganz Großen ihres Fachs. In diesem Jahr gab sich als Topact am Samstagabend die bayrische Blasmusikkapelle LaBrassBanda die Ehre im Zirkuszelt neben der Wendlinger Sporthalle Im Speck. Nur ein verschwindend kleiner Teil der 850 Gäste war zuvor noch bei keinem Konzert der musikalischen bayrischen Urgewalt. Und vermutlich werden die meisten von ihnen auch wiederkommen, denn die Konzerte von LaBrassBanda sind schlichtweg grandios, mitreißend, phantastisch, Energie pur.

WendlingenZum Zeltspektakel Wendlingen-Köngen kommen schon seit Jahren auch die ganz Großen ihres Fachs. In diesem Jahr gab sich als Topact am Samstagabend die bayrische Blasmusikkapelle LaBrassBanda die Ehre im Zirkuszelt neben der Wendlinger Sporthalle Im Speck. Nur ein verschwindend kleiner Teil der 850 Gäste war zuvor noch bei keinem Konzert der musikalischen bayrischen Urgewalt. Und vermutlich werden die meisten von ihnen auch wiederkommen, denn die Konzerte von LaBrassBanda sind schlichtweg grandios, mitreißend, phantastisch, Energie pur.

Eine Viertelstunde früher als angekündigt startete die erste Band des Abends, die Combo Country Dudes. Die fünf Jungs spielen nach eigener Aussage „Old fashioned Music mit Punkrock-Attitüde“. Auf jeden Fall spielen sie mit Witz und Charme, Selbstironie und ansteckendem Vergnügen. 2013 hatte es der Bandgründer Björn Bussler in die Endrunde von Deutschland sucht den Superstar (DSDS) geschafft, 2016 gründete er zusammen mit den anderen die Country Dudes. Sie wechseln ständig ihre Instrumente, haben ihren eigenen Stil gefunden und Country ist tatsächlich irgendwie auch dabei.

Österreichische Einheizer

Anschließend startete Folkshilfe mit Quetschnsynth, Gitarre und Schlagzeug aus Österreich durch. Sie sind zu dritt und gehören als Support fast schon ein bisschen zu LaBrassBanda. Keiner jammert so schön wie die drei, keiner besingt eine Schönsingerin wie Maria Dolores so schön und vermutlich hat noch niemand ein Lied oder eine ganze Tour dem österreichischen Dialekt-Wort Bahö gewidmet, was immer das auch genau heißen mag. In Österreich landeten sie den Hit „Mir laungts“, seitdem sind sie auch im entlegensten Winkel in Österreich bekannt. In den nächsten Wochen sind sie ständig unterwegs in Deutschland und Österreich und immer wieder auch als Einheizer für LaBrassBanda. Denn einheizen und Stimmung machen können die Jungs perfekt, sogar wenn sie jammern.

Der Mann, der schneller tanzt, singt, spricht und Trompete spielt als sein Schatten heißt Stefan Dettl. Es gibt keinen zweiten wie ihn. Und um ihn herum bringen Korbinian Weber (Trompete), Manuel Winbeck (Posaune), Fabian Jungreithmayr (Bass), Manuel Da Coll (Schlagzeug), Stefan Huber (Tuba) und Jörg Hartl (Trompete) barfuß und in kurzen feschen Lederhosen Leben und Energie pur auf die Bühne. Musikalisch brillant und mit großartiger Ausstrahlung. Vor elf Jahren war die Blasmusikkapelle LaBrassBanda aus dem oberbayrischen Chiemgau noch ein Geheimtipp. Bayrische Volksmusik gemischt mit Ska-Punk, Reggae, Techno, Brass, geht das? Mehr als das. Sie rocken seit Elf Jahren die Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum, füllen große Hallen, stürmten die Charts, spielten im Kuhstall, gönnten sich zum Zehnjährigen eine Welttournee und sind derzeit wieder einmal auf Bierzelttour. Und zwischen Berlin, Hamburg und Wien waren sie für einen unvergesslichen Abend in Wendlingen. Begeistert war die Band vom Zeltspektakel-Team, mehrfach bedankte sich Stefan Dettl: „Alles ist perfekt – ihr seid großartig!“

Und großartig sind die Jungs auch. Vom ersten Moment an voll da und ganz dabei und das Publikum fest im Bann des Augenblicks. Denn nur noch der zählt.

Ein bisschen politisch darfs zwischendurch auch sein, ihr Song für kleine Bauern ist ein Statement gegen Bürokratie und nicht nur Spaß verbindet. Jeder darf sich selbst gern haben und den Nachbarn dann auch gleich mit. Ihre Musik ist Lebenslust pur, eine Steigerung dazu ist nur ihr Live-Auftritt. Sie spielten am Samstag alle ihre Hits wie „Autobahn“ oder „Nackert“. In der Mitte der Zuschauer tanzte eine große Gruppe Pogo. Wenn ihm die Tanzerei zu wild wurde, stoppte Dettl die Musik schlagartig und genauso schlagartig spielte die Band weiter. Echte Profis eben, perfekt, aber nicht in allem und nicht immer, sympathisch, leidenschaftlich „Die Mann’n aus ‘m Bauwagn“ eben.