Feuerwehrleute mit Atemschutz beim Einsatz in Neuhausen Foto: 7aktuell.de/Max Kurrer - 7aktuell.de/Max Kurrer

Alle 19 Mitarbeiter der Firma Balluff, die am Freitag nach einem Zwischenfall in der Produktion ins Krankenhaus mussten, durften am Wochenende wieder nach Hause.

NeuhausenAlle 19 Mitarbeiter der Firma Balluff, die am Freitag nach einem Zwischenfall in der Produktion in Krankenhäuser gebracht wurden, durften inzwischen nach Hause. Die meisten konnten schon am Freitagabend die Kliniken verlassen. Warum es zu der Überhitzung eines Geräts und der daraus folgenden Bildung gesundheitsschädlicher Dämpfe gekommen ist, wird noch genauer untersucht.

Beim Sensorenhersteller Balluff hatte sich am Freitagvormittag ein Gerät überhitzt, in dem Gießharz verarbeitet wird. Dabei entstanden Dämpfe, die über die Lüftungsanlage in diesem Gebäudeteil verteilt wurden. Mehrere Mitarbeiter klagten über Schwindel und Übelkeit. Das Produktions- und Bürogebäude, in dem rund 200 Mitarbeiter beschäftigt sind, wurde vollständig geräumt. Feuerwehr, Polizei sowie Rettungsdienste waren mit mehr als 120 Kräften im Einsatz, Betriebssanitäter von Balluff unterstützten den Einsatz.

Betroffenen geht es wieder gut

Alle Mitarbeiter aus dem Gebäudeteil wurden vor Ort durch Ärzte untersucht. 19 Mitarbeiter, die über Beschwerden geklagt hatten, wurden in nahegelegene Krankenhäuser gebracht. Sie wurden nach einer 24-stündigen Beobachtungszeit wieder entlassen, teilte die Firma am Montag mit. In den meisten Fällen konnten die Mitarbeiter bereits am Freitagabend wieder nach Hause. Am Montag seien keine Krankmeldungen eingegangen, die einen Bezug zum Vorfall haben, sagte Sandra Nippert, die Leiterin der Unternehmenskommunikation. Michael Weinfurter, Leiter Personal und Mitglied des Krisenstabs von Balluff, sagte: „Wir sind äußerst froh, dass es den betroffenen Mitarbeitern unserem aktuellen Kenntnisstand nach wieder gut geht und sie schnell aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten.“

Am Samstag untersuchte ein externer Gutachter das Gebäude. Seine Proben werden derzeit analysiert. Laut Gutachter waren die Brandschäden gering. Es fanden sich keine Ablagerungen wie Kondensate oder Rußflocken. Bei den austretenden Dämpfen handelte es sich um Blausäure, die häufig bei Bränden entsteht. Dies stellte die Feuerwehr bereits am Freitag fest. Jedoch befanden sich die Werte unterhalb der Arbeitsplatzgrenzwerte. Am Samstag fand der Gutachter keine gesundheitsgefährdenden Spuren mehr.

Der hausinterne Bereich Arbeitssicherheit hat laut Balluff zusammen mit einem externen Arbeitsschutzdienstleister begonnen, die Ursachen aufzuarbeiten, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden