(rik) - Der Automations-Spezialist Balluff aus Neuhausen hat den Erweiterungsbau seines Werks im chinesischen Chengdu eröffnet. Zehn Jahre nach Abschluss des ersten Bauabschnitts wurde das Werk für 2,1 Millionen Euro um etwa 50 Prozent erweitert.

2000 Quadratmeter Produktionsfläche auf zwei Stockwerken und eine 400 Quadratmeter große Multifunktionsfläche sind hinzugekommen, letztere unter anderem für ein neues Bistro, teilt das Unternehmen mit. Der schwäbische Mittelständler misst dem asiatischen Markt eine wachsende Bedeutung bei: „Auf Dauer gesehen ist China der weltweit größte Markt für Produktionsautomatisierung mit einem Bedarf, der aus unserer Sicht noch lange stetig steigen wird“, sagte Michael Unger, Sprecher der Balluff-Geschäftsführung, bei der Eröffnung des Neubaus. „In einem solchen Markt müssen und wollen wir mit unserer Philosophie der buchstäblichen Kundennähe präsent sein.“ Davon profitierten alle Standorte: „Wir wissen aus Erfahrung, dass eine positive Entwicklung in einem großen Markt irgendwo auf der Welt auch für Wachstum an den anderen Standorten unseres Produktionsverbunds sorgt.“

In Chengdu will Balluff hochmoderne teilautomatisierte Produktionslinien aufbauen und die Entwicklung deutlich ausbauen. Das Werk in China ist innerhalb des weltweiten Produktions- und Logistikverbunds von Balluf mit insgesamt neun Standorten eines der beiden Werke, das sich auf die Produktion von Großserien konzentriert. Balluff ist seit mehr als 20 Jahren in China aktiv. 1994 wurde in Shanghai eine Service-Niederlassung gegründet. Zwei Jahre später vergab das Unternehmen erste Montageaufträge nach Chengdu - damals noch an einen externen Partner. 2004 wurde die Tochtergesellschaft in Chengdu gegründet. Die Eröffnung des Werks erfolgte drei Jahre später.

Seit 2014 ist Chengdu auch ein Entwicklungsstandort. Balluff beschäftigt dort 160 Mitarbeiter, wobei das Unternehmen davon ausgeht, dass ihre Zahl in den nächsten Jahren weiter wachsen wird. Rolf Hermle, Beiratsvorsitzender und früherer Geschäftsführer, erinnerte an die Anfänge des Engagements in China: „In den 90er-Jahren war der Automatisierungsgrad der Produktionsanlagen in China noch relativ niedrig. Aber wir waren seinerzeit schon überzeugt, dass er bald stark steigen und China damit zu einem Markt mit enormem Wachstumspotenzial werden würde.”

Balluff produziert in Chengdu mechanische und induktive Sensoren sowie lineare Wegmesssysteme für die Industrieautomation. Im Neubau wird das Produktprogramm durch eine teilautomatisierte Produktion und Montage eines Sensor-Plattformkonzepts erweitert. Damit habe der chinesische Standort dann eine der modernsten Produktionsanlagen im Fertigungsverbund. Außerdem werde die Entwicklung in Chengdu in den nächsten Jahren ausgebaut, um dort sowohl kundenspezifische Anpassungen als auch Plattform-Konzepte entwickeln zu können.

Weltweit beschäftigt Balluff 3200 Mitarbeiter. Als Anbieter für die industrielle Automation bietet das Familienunternehmen ein umfassendes Sortiment an hochwertigen Sensoren, system- und kundenspezifischen Lösungen an. Im Jahr 2015 machte Balluff einen Umsatz von rund 366 Millionen Euro.