Kreis Esslingen (red) - Die DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH darf die rund 250 Zauneidechsen im Baufeld des Planfeststellungsabschnitts 2.1a/b „Albvorland“ einfangen und umsiedeln. Einen entsprechenden Planänderungsbeschluss hat das Eisenbahn-Bundesamt erlassen. Die Änderung des im März 2015 ergangenen Planfeststellungsbeschlusses war notwendig geworden, weil Fachgutachter seither deutlich mehr Eidechsen zählten und zudem feststellten, dass Eidechsen auch an Stellen lebten, an denen die Echsen zum Zeitpunkt der Kartierung noch nicht ihren Lebensraum hatten.

Wegen des fehlenden Beschlusses zum Artenschutz hat sich der Beginn einiger Bauarbeiten um bis zu 18 Monate verzögert, berichtet die Bahn. Da auch die Gelege der Zauneidechse dem Artenschutz unterliegen, ist ihre Umsiedlung nur im Frühjahr und Spätsommer, also außerhalb der Fortpflanzungs- und der Winterstarreperiode erlaubt. Sollte es aus Witterungsgründen nicht möglich sein, alle Tiere im Frühjahr einzufangen, entstünde ein weiterer Verzug von etwa vier Monaten. Um den Streckenabschnitt fristgerecht fertigstellen zu können, werden derzeit die Bauabläufe optimiert.

Für die aufwendige Umsiedlung von Eidechsen sind Fachkräfte nötig. Die Tiere werden in der Regel mit einer an einer Rute befestigten Schlinge gefangen, damit sie nicht verletzt werden und ihren Schwanz nicht abwerfen. Die DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH betreibt nach eigenen Angaben einen großen Aufwand, um den Anforderungen des Artenschutzes gerecht zu werden. Planungen, Gutachten, mehrjähriges Monitoring, Fangaktionen und Grunderwerb oder Pacht eingerechnet, kostet die Umsiedlung einer Eidechse im Bahnprojekt zwischen 2000 und 4000 Euro.