Die Preisunterschiede waren groß bei den Möbeln für das neue Altbacher Rathaus, doch der Gemeinderat orientierte sich nicht nur am Preis. Mit einem Punktesystem ging es auch um Qualität, Funktionalität und Optik - und um die Eindrücke beim Probesitzen.

Von Peter Dietrich

Der günstigste Sessel für den Sitzungssaal „war eine Katastrophe“, meinte Bürgermeister Wolfgang Benignus nach dem ausgiebigen Probesitzen der Ratsmitglieder. Von einem anderen Modell waren sie, ohne den Preis zu kennen, hingegen angetan. Es stellte sich als das zweitgünstigste heraus. Das teuerste der 14 angebotenen Modelle hätte das Zweieinhalbfache gekostet. Ähnlich einig waren sich die Mitarbeiter der Verwaltung bei ihren Präferenzen für die Bürostühle. Sie werden beim Einkauf individuell angepasst: Der eine Mitarbeiter ist groß und braucht eine hohe Lehne, einer hätte gerne Armstützen, dem anderen wären diese nur im Weg.

Die höhenverstellbaren Schreibtische, die Sideboards und Rollcontainer bezieht die Gemeinde von einem Anbieter. Doch bei den restlichen Möbeln wollte sie in der beschränkten Ausschreibung flexibel bleiben. Am Ende landete sie bei den Ratssesseln, den Tischen für den Sitzungssaal, den Klapptischen für die Besprechungs- und Fraktionszimmer und den Stühlen für die Besucher aber beim selben Hersteller und Lieferanten. Nur die Bürodrehstühle kauft sie bei einem anderen. Die Gesamtkosten für die Möbel liegen bei 272 000 Euro, das ist knapp unter dem Budget. Von der Reserve sollen die Möbel für den Wartebereich gekauft werden.

Die Besucherstühle sind alle schwarz, jeder zweite Stuhl hat Armlehnen. Andrea Barth (SPD) schlug vor, als Farbtupfer einzelne bunte Stühle zu bestellen, konnte sich aber nicht durchsetzen. Hauptargument war, dass Farben starken modischen Schwankungen unterliegen - mal knallig, mal Pastell. Die Möbel des neuen Rathauses sollen aber möglichst zeitlos sein. Außerdem sei es kompliziert, wenn Stühlesteller immer auf die richtige farbliche Anordnung achten müssten, damit nicht zwei bunte Stühle direkt nebeneinander stehen.

Für eine Reduzierung des Möbelbedarfs, zumindest die Lagerregale betreffend, sorgte der Gemeinderat mit einer weiteren einstimmigen Entscheidung: Ab dem Haushaltsjahr 2018 werden die Kassenbelege elektronisch archiviert. Bisher fallen pro Kassenjahr rund 50 Aktenordner an.