Die Landräte Thomas Reumann (sitzend) und Heinz Eininger sowie Dietmar Enkel (rechts) vom Regierungspräsidium Tübingen bei der Unterschrift. Stefanie Bläsing kümmert sich als Koordinatorin um die Wanderregion. Foto: Lieb Quelle: Unbekannt

Von Anneliese Lieb

Da geht es lang: „hochgehberge - ausgezeichnet wandern im Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ lautet der neue Werbeslogan, mit dem jetzt über Kreis- und Regierungsbezirksgrenzen hinweg für die Wanderregion Mittlere Alb, Albtrauf und das Biosphärengebiet Schwäbische Alb geworben wird: Die Marketingkooperation ist im Freilichtmuseum Beuren unterzeichnet worden.

Zwei Landräte, Heinz Eininger (Esslingen) und Thomas Reumann (Reutlingen), Dietmar Enkel, Leiter der Abteilung Umwelt beim Regierungspräsidium Tübingen, sowie die Vertreter von 18 Kommunen und der Tourismusgemeinschaft Mythos Schwäbische Alb haben im Hopfensaal im Freilichtmuseum vertraglich fixiert, dass künftig in Sachen Tourismuswerbung nicht mehr jeder für sich kleckert, sondern gemeinsam geklotzt wird.

Mit der Vertragsunterzeichnung wurde der Grundstein für die Bündelung von Werbung und Vermarktung gelegt. Der Zusammenschluss hat zum Ziel, auf dem stark umkämpften Wandermarkt kraft- und wirkungsvoll aufzutreten. Die finanziellen Mittel werden jetzt gezielt eingesetzt. Gebildet wird ein gemeinsamer Pool, der in den kommenden drei Jahren jährlich mit einem Budget von 100 000 Euro ausgestattet wird.

Kreis Esslingen koordiniert

Das Wandergebiet soll unter dem Dach des Schwäbischen Alb Tourismus und der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg als herausragende und besonders nachhaltige Wanderregion auf dem Tourismusmarkt positioniert werden. Der Landkreis Esslingen wurde zum Koordinator der gemeinsamen Tätigkeiten bestimmt und wird die Geschäftsstelle der „Wanderregion Mittlere Alb, Albtrauf und Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ mit Sitz bei der Kreisverwaltung in Esslingen übernehmen. Verantwortliche Mitarbeiterin ist Stefanie Bläsing. Sie hat auch die Veranstaltung im Freilichtmuseum vorbereitet.

Seit mehreren Jahren arbeiten die beiden Landkreise Reutlingen und Esslingen im Tourismus zusammen, um Aktivitäten zu bündeln. Die übergreifende Zusammenarbeit erstreckte sich auch auf Ämter und Vereine. Der Wandermarkt, so Landrat Heinz Eininger, sei schwer umkämpft. Eine schöne Landschaft alleine reiche nicht aus, um bei den Gästen zu punkten. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, gelte es, so Eininger, exklusive Produkte mit guter Erlebnisqualität und bestem Ruf zu schaffen.

Dass dies mit der neuen Konzeption, die von der Ulmer Agentur Burkert Ideenreich erarbeitet wurde, gelingt, davon sind die Landräte und Bürgermeister überzeugt. „Wir haben einen Schatz und den wollen wir heben“, so Reutlingens Landrat Thomas Reumann. Dass die Landräte und Bürgermeister aus den Kommunen damit den richtigen Weg eingeschlagen haben, davon ist Reumann überzeugt. Denn 40 Millionen Bundesbürger würden gerne wandern. Deshalb habe nicht nur das Wandern eine Zukunft, sondern sei auch ein starkes Marktsegment im Bereich Tourismus. „Ein Zukunftsmarkt“, so Reumann.

Hochgehen zum Runterkommen

Gute Karten hat hier natürlich auch die Gemeinde Beuren, die bereits über ein Netz mit 50 Wandertouren verfügt und mit drei zertifizierten Premiumwanderwegen werben kann, wie Bürgermeister Daniel Gluiber betonte. Neben Beuren sind aus dem Kreis Esslingen noch Neuffen, Erkenbrechtsweiler, Owen, Bissingen und Nürtingen Vertragspartner. Bedeutender Projektpartner ist auch der Albverein, der in Sachen Wanderwege wichtige Arbeit leistet.

Anlässlich der Unterzeichnung der Marketingkooperation wurde auch die einheitliche Produktmarke vorgestellt. Die Wanderregion wird künftig unter dem Namen „hochgehberge - ausgezeichnet wandern im Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ beworben. Der Slogan „hochgehen, um runterzukommen“ soll die Gäste einladen, Entspannung und Erholung in abwechslungsreicher Landschaft zu finden. Die künftigen Prädikatswanderwege sollen den Besuchern den Weg zu den ganz unterschiedlichen Landschaftsformationen weisen. In Wäldern, auf Blumenwiesen, in einer Auenlandschaft, an Felsformationen vorbei, entlang von Feldern und über Hügel geht es in die Natur - „hochgehberge“ bietet Wandern je nach persönlichen Vorlieben und eigener Kondition. Außerdem laden landwirtschaftliche Betriebe und Gastronomen der Wanderregion zum Genuss regionaler Lebensmittel und Produkte ein. Und wer sich in der Region um Teck, Neuffen oder Achalm auf den Weg macht, entdeckt an vielen Ecken kulturhistorisch Bedeutsames. Das entsprechende Logo wird künftig auf der Ausschilderung der Wanderwege, auf Informationsmaterialien, auf Werbemitteln, auf Geschäftsdrucksachen und anderem mehr platziert werden und dient der Wiedererkennung und Orientierung.