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Die Bauarbeiten auf dem Körschtalviadukt verzögern sich nochmals. Wie das Regierungspräsidium Stuttgart mitteilte, werden die Arbeiten bis zum 7. Dezember laufen.

OstfildernDie Nachricht, die das Regierungspräsidium Stuttgart am Mittwoch um 13.46 Uhr per Mail verbreitete, dürfte vielen Anliegern der Neuhauser Straße in Nellingen die Zornesröte ins Gesicht treiben: Die Arbeiten auf der Körschtalbrücke verlängern sich ein weiteres Mal. Tatsächlich ist es ein Ärgernis sondergleichen. Denn jetzt ist davon die Rede, dass die Baumaßnahme bis 7. Dezember dauern wird. Eine Woche zuvor hatte die Behörde den Bauzeitplan schon einmal korrigiert und angekündigt, dass der Verkehr erst ab 30. November wieder beidseitig über die Brücke laufen kann. Auf der Homepage der Stadt Ostfildern war bis dahin der 23. November als Termin für die Fertigstellung genannt worden. „Das ist ein Armutszeugnis für Stadt und Regierungspräsidium“, sagt Anja Liedl, eine Anwohnerin der Neuhauser Straße, über die seit Ende Juli ein Großteil des Umleitungsverkehrs läuft. „Bei uns in der Straße herrscht blankes Entsetzen. Man fühlt sich komplett verarscht.“

An der Körschtalbrücke laufen laut Regierungspräsidium derzeit die letzten Arbeiten an den Schutzplanken für die Abtrennung des neuen Radwegs von der Straße sowie an der südlichen Rampe. „Die Lieferung und die Montage der Schutzplanken haben viel Zeit beansprucht, die wegen Kapazitätsengpässen bei den ausführenden Firmen auch nicht beschleunigt werden konnten“, nennt die Behörde als Grund für die weitere Verzögerung. Erst nach der Montage der Schutzplanken könne die Fahrbahn gereinigt und die Markierung aufgetragen werden. Dann werde der Verkehr auf die Westseite umgelegt, und die Ostseite erhalte die notwendige Markierung.

„Die weitere Verzögerung um eine Woche ist auch für uns sehr ärgerlich“, sagt Katja Lumpp, die Sprecherin des Regierungspräsidiums. „Wir haben im Vorfeld alles uns Mögliche getan, um dies zu vermeiden. Es fanden engmaschige Gespräche zwischen unserer Projektleitung und unserem Hauptauftragnehmer statt, in denen immer wieder eindringlich auf die Einhaltung des Zeitplanes hingewiesen wurde.“ Leider habe dies nicht zum Erfolg geführt. In der vergangenen Woche sei eine weitere Verzögerung noch nicht absehbar gewesen, so Lumpp. Man habe eine zusätzliche Arbeiterkolonne zur Montage der Schutzplanken angefordert. Doch habe die Firma keine zusätzlichen Kräfte zur Verfügung stellen können. Zudem habe es Gespräche mit dem Hauptauftragnehmer gegeben, mit dem Ziel, die Arbeiten, die mit größeren Beeinträchtigungen auf der Brücke einhergehen, noch in dieser Woche zu erledigen. Auch das sei nicht machbar gewesen.

Ostfilderns Oberbürgermeister Christof Bolay konnte es zunächst nicht recht glauben, als er gestern Nachmittag von der EZ von der erneuten Verzögerung erfuhr. „Das passt in die Kommunikationsstrategie des Regierungspräsidiums“, reagierte der Rathauschef verärgert. Es sei immer wieder an der Tagesordnung, dass Bauzeiten nicht eingehalten werden können. Doch wenn man sich schon mal korrigiert habe, sollte auf diese Ankündigung dann auch Verlass sein. Bolay: „So schwindet das Vertrauen der Bürger in Aussagen des Regierungspräsidiums.“