In Esslingen ist Stadtmobil schon mit mehreren Fahrzeugen unterwegs. Ab April soll auch in Plochingen ein Gemeinschaftsauto zur Verfügung stehen. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Die Stadt Plochingen will im April einen neuen Anlauf für ein Gemeinschaftsauto starten. Es soll einen festen Standplatz beim Bahnhof bekommen.

Plochingen Ab April 2019 wird ein Kleinwagen der Stuttgarter Stadtmobil Carsharing AG in der Bahnhofstraße auf einem reservierten Stellplatz für alle zur Verfügung stehen, die sich als Nutzer angemeldet haben. Damit wird auch Plochingen zu den über 40 S-Bahn-Haltestellen im VVS-Gebiet gehören, an denen Carsharing mittlerweile verfügbar ist.

Das Gemeinschaftsauto ergänzt die Verkehrsmittel des Umweltverbunds und ist in Kombination mit dem ÖPNV eine Alternative zur täglichen Autonutzung. Dazu kommt der Kostenvorteil gegenüber einem eigenen Fahrzeug, schreiben die Stadtmobil-Leute. Wie das im Einzelnen aussieht, können alle Interessierten bei einer Informationsveranstaltung des Anbieters am Donnerstag, 15. November, ab 19 Uhr im Alten Rathaus erfahren.

Damit Carsharing auf längere Sicht das Mobilitätsangebot in Plochingen ergänzen kann, wird die Stadtverwaltung das Angebot in der Anlaufphase unterstützen. Denn bereits 2003 versuchte damals der Anbieter VCD-Gemeinschaftsauto Esslingen, in Plochingen ein Gemeinschaftsauto zu etablieren. Das wurde wegen zu geringer Nachfrage nach kurzer Zeit aber wieder abgezogen. Mit dem neuen Standort am Bahnhof soll nun ein wohnortnahes und zentrales Angebot entstehen, das neuen Kunden das Autoteilen schmackhaft machen soll.

Fahrten bis zu sechs Monate im Voraus buchbar

Beim stationärem Carsharing stellen die Anbieter ihre Autos an bestimmten Stationen im Stadtgebiet zur Verfügung. Dort können sie die Nutzer holen und nach Gebrauch auch wieder abgegeben. Der Kunde weiß, wo er sein gebuchtes Auto findet und kann seine Fahrt bis zu sechs Monate im Voraus planen und buchen. Nach einmaliger Registrierung erhält er eine Schlüsselkarte, mit der er die Fahrzeuge öffnen kann. Die Berechnung der Kosten erfolgt auf Basis der Fahrzeuggröße. Die Nutzungskosten setzen sich aus einer zeit- und entfernungsabhängigen Preiskomponente zusammen. Die Treibstoffkosten sind bereits enthalten.

Je nach Tarifmodell fällt zusätzlich eine geringe Monatsgebühr an. Bis zu einer Fahrleistung von etwa 12000 Kilometern im Jahr komme der Kunde damit günstiger weg als bei Anschaffung und Unterhalt eines eigenen Fahrzeugs, schreibt die Stadtmobil Carsharing AG. Zahlreiche Studien hätten zudem belegt, dass ein Gemeinschaftsauto zehn bis 15 private Autos ersetze. Dazu komme eine Schadstoff-Einsparung durch einen geringeren Verbrauch, da über 50 Prozent Klein- und Kleinstwagen seien. biz

Deutschlandweit unterwegs

Die Stadtmobil-Gruppe besteht aus acht eigenständigen Unternehmen in den Regionen Berlin, Hannover, Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Rhein-Neckar, Trier, Karlsruhe und Stuttgart. Stadtmobil bietet in mehr als 180 deutschen Städten Carsharing an. Ihre Kunden profitieren Angaben der Unternehmensgruppe zufolge auch von der Zusammenarbeit mit anderen Carsharing-Unternehmen und können so deutschlandweit rund 4000 Autos an 1600 Stationen nutzen.