Die Auszubildende Laura Reinhardt (rechts) informiert eine Schülerin über Ausbildungsinhalte und Berufsinhalte. Die Jugendlichen erhalten bei der Ausbildungsmesse Informationen aus erster Hand. Foto: Hornberger Quelle: Unbekannt

Viele Schüler haben am Donnerstag darauf verzichtetet, ins Freibad zu gehen und stattdessen die Gelegenheit genutzt, bei der Ausbildungsmesse hinter die Kulissen der Roto Frank AG in Leinfelden zu schauen. An den verschiedenen Stationen konnten sie Kontakte knüpfen.

Von Laura Hornberger

Roto Frank ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Fenster- und Türtechnologien. Das Unternehmen hat etwa 4000 Mitarbeiter, darunter 40 technische und kaufmännische Azubis und Studenten am Standort Leinfelden. Die jungen Besucher konnten sich mit Azubis und Studenten austauschen, an Werksführungen teilnehmen und Teamaufgaben im „Mini-Assessment-Center“ lösen. Christos Cechagias, Maschinenbau-Student im dritten Lehrjahr, berichtete von seiner Erfahrung mit dem dualen Studiengang. Vor ein paar Jahren nahm er selbst an der Ausbildungsmesse teil. Er lobte das große Angebot für junge Menschen und die familiäre Atmosphäre im Betrieb. Die Praxisphase zu Beginn des Studiums sei für ihn aber fast schon zu kurz. „Ab dem vierten Semester steigt der Praxisanteil jedoch und am Anfang müssen wir zumindest alle in der Lehrwerkstatt arbeiten“, erzählte er. In der Lehrwerkstatt lernen die Azubis und Studenten, unter der Leitung von Markus Schwarz, technischer Ausbildungsleiter, die Grundlagen einer Metallwerkstatt kennen. Fräsen, bohren und hämmern müssen selbst die kaufmännischen Auszubildenden.

Tanja Diek beendete 2008 ihre Ausbildung zur Industriekauffrau erfolgreich. Zusammen mit Nick Kwienzinski aus dem dritten Lehrjahr informierte sie über ihre Ausbildung und deren Inhalte, gab den Jugendlichen einen Einblick in das Berufsfeld und präsentierte Möglichkeiten, die sich nach einer Ausbildung im Unternehmen ergeben. Philipp Häberle hat sich bereits für einen Ausbildungsplatz als Industriekaufmann beworben. Er wollte die Einzelberatung bei der Ausbildungsmesse nutzen und an der Assessment-Übung teilnehmen.

Beim Mini-Assessment „bekommen die Teilnehmer den Eindruck einer realistischen Situation in unserem Bewerbungsprozess“, erklärte Ausbildungleiterin Erika Dittmann-Frank. Der Bewerbungsprozess bei der Roto Frank AG ist zweistufig. Der erste Schritt ist das Assessment-Center, in dem sich die Teilnehmer einen Tag lang bei schriftlichen Tests und Gruppenübungen beweisen müssen. Darauf folgt ein Bewerbungsgespräch. Sie notierte sich diejenigen, die bei einer Übung während der Ausbildungsmesse positiv auffielen. Daher sei das Event für beide Seiten eine „Win-Win-Situation“.

Für die Werksführung war es den meisten Jugendlichen zu heiß. Der angehende Industriemechaniker Christoph Eitel und Maschinenbaustudent Alexander Steckroth führten von der Halbfertigung über die Werkzeugproduktion und Montage bis ins Zentrallager. Für großes Aufsehen sorgten die automatisch fahrenden Stapler und ein Verpackungsroboter. Die Teilnehmer der Führung schätzten den Einblick in das Werk. So kam es vor, dass man Mitarbeitern bei der Arbeit über die Schulter schauen konnte. Zur Abkühlung wartete für die Besucher am Ende der Führung ein Frozen-Yoghurt.