Zoey Saflekou macht nicht nur auf dem Laufsteg eine gute Figur - und sie steht zu ihren Rundungen. Foto: Weiß Quelle: Unbekannt

Von Gaby Weiß

Begeistert hat Zoey Saflekou im vergangenen Jahr die erste Staffel von „Curvy Supermodel“ geschaut, jenes TV-Format, in dem kurvige, wohl gerundete Laufsteg-Schönheiten gesucht werden, die eben keine 90-60-90-Maße haben, die nicht Kleidergröße Null tragen, sondern an denen ein bisschen mehr dran ist. Für Zoey Saflekou, die Kleidergröße 42/44 trägt, war sofort klar: „In der zweiten Staffel will ich mitmachen.“ Und was sich die selbstbewusste 20-Jährige, die mit Eltern und Bruder in Deizisau lebt, in den Kopf setzt, packt sie auch an: Seit dieser Woche ist Zoey Saflekou in den neuen Folgen unter dem Motto „Echt. Schön. Kurvig“ mit dabei.

Zoey Saflekou war eine von vielen hundert jungen Frauen mit XXL-Figur, die sich zum ersten Casting in München trafen. Einen Sonnenbrand und ein Paar auf dem Rasen ruinierte Stöckelschuhe später hielt sie eines der begehrten 60 goldenen Tickets für die Teilnahme an der TV-Show in der Hand - und fiel vor lauter Freude Jury-Mitglied Carlo Castro spontan um den Hals. „Ich wollte schon als kleines Mädel immer eine Lady sein. Damals habe ich mit Vorliebe die Hochzeitsschuhe meiner Mutter angezogen und zuhause vor dem Spiegel und vor der Kamera posiert“, erzählt die junge Frau lachend, die derzeit in einem griechischen Feinkostgeschäft aushilft, bevor sie die berufliche Schule weitermachen möchte.

Selbstbewusst und kurvig

Zoey Saflekou steht selbstbewusst zu ihren Kurven und zu ihren Maßen (104 - 86 - 124). „Ich war schon als kleines Mädchen sehr süß und ein bisschen pummelig. Ich war nie dünn, aber ich war auch nie dick“, betont sie. Nachdem sie verletzungsbedingt den Judosport aufgeben musste, macht sie mittlerweile fünf- bis sechsmal die Woche Krafttraining in einem Fitnessstudio: „Ich arbeite an den Maschinen und mit Hanteln und ich fühle mich wohl. Ich mag meine Muskeln. Und es gefällt mir, dass ich ein bisschen breiter gebaut bin. Das zeigt: Ich bin stark. Ich glaube, manche Männer haben fast ein bisschen Angst vor mir“, erzählt die Blondine.

Mit ihrem selbstverständlichen Verhältnis zu ihrem Körper möchte Zoey Saflekou Vorbild für andere Mädchen und Frauen sein. „Man kann sich schön fühlen, unabhängig von der Konfektionsgröße. Es geht nicht um ‚zu dick‘ oder ‚zu dünn‘, jeder sollte sich einfach wohlfühlen. Menschen sind halt sehr unterschiedlich. Jede ist schön, so wie sie ist - solange sie gesund ist. Man ist tolerant gegenüber allem und jedem, aber dickere Frauen beleidigt man? Es ist mir ganz wichtig, dass man mit dem Body-Shaming aufhört, dass man aufhört, sich für seinen Körper zu schämen“, sagt sie resolut. Auch schöne Dessous präsentiert sie selbstsicher: „Allerdings finde ich es schade, wenn man uns Curvy Models nur in Unterwäsche zeigen und uns nur auf Haut und Sexy reduzieren würde. Denn wir können auch mit Kleidung chic sein. Und viele Frauen, die eine etwas üppigere Figur haben, können sich bei uns vielleicht sogar eher wiederfinden“, sagt sie, die sich morgens fürs Fitnessstudio sportlich anzieht, sich in der Freizeit aber auch gerne elegant stylt.

Gefragt, was ein gutes Model ausmacht, antwortet sie: „Man muss eine gute Ausstrahlung haben, man muss diszipliniert und ehrgeizig sein und vor allem selbstbewusst: Man darf keine Angst haben, sich zu zeigen. Ich tanze gern, ich bin ein Showgirl. Und was man fühlt, das strahlt man auch aus.“ Ob beim Foto-Shooting, beim Video-Dreh oder bei einer Präsentation auf dem Laufsteg - es sei wichtig, dass man als Mannequin Anweisungen und Kritik aufnehmen und umsetzen könne: „Nur so lernt man dazu.“ Zum professionellen Verhalten gehöre auch, dass man - auch wenn man mal schlecht drauf ist - immer gut gelaunt rüberkomme. „Klar, man muss in diesem Job auf Kommando lächeln können“, weiß sie.

Verliebt in Fünfziger und Sechziger

Zwischen der Rolle vor der Kamera und ihrer Persönlichkeit unterscheidet Zoey Saflekou ganz bewusst: „Was ich bei einem Foto-Shooting von mir zeige, ist nur ein Bild, eine Inszenierung. Die echte Zoey lernt man dadurch nicht kennen.“ Dass sie mit ihrem ebenmäßigen Gesicht, dem strahlenden Lachen und den lockigen blonden Haaren an Marilyn Monroe erinnert, schmeichelt Zoey Saflekou zwar, aber sie gibt zu bedenken: „Mir gefallen die Fifties und Sixties, mir gefällt das Klassische, und ich finde, Marilyn war eine tolle Frau. Aber sie war oft nicht sehr glücklich, sie hatte Pech mit den Männern, sie war immer auf der Suche nach Liebe und Zuneigung, sie wurde nicht ernst genommen, und man hat sie auf das Äußerliche reduziert. Ich bin keine Marilyn-Kopie. Ich bin Zoey.“

DIE TV-SENDUNG

Unter dem Titel „Curvy Supermodel - Echt. Schön. Kurvig“ wird derzeit immer montags um 20.15 Uhr auf RTL II das talentierteste Nachwuchsmodel „mit Sanduhr-Silhouette“ gesucht. In der Jury sitzen Deutschlands erfolgreichstes Übergrößen-Model Angelina Kirsch, Model-Agent Peyman Amin, Moderatorin und Model Jana Ina Zarrella und Choreograf Carlo Castro. Am Ende der siebten Folge erhält die Gewinnerin einen Modelvertrag und wird Teil einer Kampagne für ein großes Modelabel.