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(red) - Das Organisieren liegt Wilfried Genal im Blut. Der 69-jährige hat schon etliche Projekte ehrenamtlich für die Evangelische Kirche auf die Beine gestellt. Seine jüngste Herausforderung: Der Schlaitdorfer koordiniert den Aufbau der Langen Tafel in der Nürtinger Innenstadt, an der am 19. Mai auf Einladung von Evangelischer Gesamtkirchengemeinde und Kreisdiakonieverband 1000 Menschen Platz nehmen sollen. Mit der bisher größten Langen Tafel in Baden-Württemberg werden das zehnjährige Bestehen der Vesperkirche in Nürtingen und das 500-jährige Reformationsjubiläum gefeiert. Auch in der Nürtinger Vesperkirche ist Wilfried Genal gemeinsam mit seiner Frau im Ehrenamt engagiert - acht Jahre davon waren die beiden im Organisationsteam. Genal hat zudem in Schlaitdorf Gemeindemittagessen organisiert und andere Veranstaltungen auf die Beine gestellt.

Den Anstoß, sich stärker ehrenamtlich einzubringen, machte 2010 die Schlaitdorfer Pfarrhofmauer. Diese sei am Einstürzen gewesen, erinnert sich Genal, der seit 20 Jahren in der kleinen Gemeinde wohnt. Damals war der gelernte Fernmeldetechniker gerade in den vorzeitigen Ruhestand gegangen und wollte der Gesellschaft „etwas zurückgeben“, wie er sagt. Dass sein Engagement der Kirche gilt, ist seiner christlichen Erziehung im Elternhaus in Esslingen-Berkheim zu verdanken. Der Vater von zwei Kindern und Großvater von sechs Enkeln sagt: „Aus dem Glauben habe ich immer Kraft geschöpft.“

In Schlaitdorf erfuhr er durch seine Frau, die dort jahrelang Kirchengemeinderätin war, wo Not am Mann war. Und so scharte der rüstige Ruheständler ein Team von Ehrenamtlichen um sich, das sich der maroden Mauer annahm, organsierte Material und Werkzeug. Rund 50 000 Euro habe die Kirchengemeinde dadurch dieses Engagement gespart, schätzt Dekan Michael Waldmann. „Es war eine tolle Gemeinschaft“, schwärmt Genal heute noch.

Das Bauteam bestand bis jetzt und erledigte etliche andere Aufgaben in der Gemeinde: Es installierte eine Lautsprecheranlage in der Kirche und die Taubenabwehr im Turm, reparierte Bänke und Zäune oder pflegte die Außenanlagen der Kirche. „Ich habe erkannt, dass ich Menschen begeistern und mitnehmen kann. Das gab mir ein Gefühl von Glück und Befriedigung“, erzählt Genal. Er weiß aber auch, dass man Mitstreiter nur gewinnen kann, wenn man sie persönlich anspricht und keine Verpflichtung aufbaut. Menschen könne man nur für eine Sache begeistern, wenn man ihnen auf gleicher Ebene begegne, sie informiere und beteilige. Und so liegt die Planung des Aufbaus der Langen Tafel zwar allein in Genals Hand. „Doch ohne meine sechs Koordinatoren für die einzelnen Abschnitte könnte ich diese Arbeit nicht leisten.“

Noch gibt es Karten für die Lange Tafel. Mehr zur Langen Tafel unter www.gemeinsam-an-einem-Tisch.de